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... für mich die Gelegenheit jetzt einige meiner vorweihnachtlichen Auftragsarbeiten der Öffentlichkeit preiszugeben. Vorher konnte ich sie nicht zeigen, es waren nämlich Überraschungen. Hier eine Tasche, die ich am 23.12.2009 um 17.53 Uhr nur sehr ungerne aus der Hand gegeben habe. Sehr ungerne. Ein wenig hatte ich die Hoffnung, dass die Auftraggeberin die Tasche nicht mag... jaja, Hoffnung stirbt zuletzt.
Es macht einfach Spaß zusammen mit Kunden Ideen und Wünsche umzusetzen, inklusive der Komponente "klitzekleine Ungewissheit ob es wirklich so wird" und unbezahlbar, wenn man die Chance hat, Kundenauftrage persönlich abzugeben und dabei sein zu dürfen, wenn das Paket ausgepackt wird und sich die Mimik zu einem breiten Grinsen verändert (Gottseidank hatte ich noch nie den gegenteiligen Fall). Das macht mir eigentlich am meisten Spaß, den Kunden dabei zu beobachten, wie er etwas in den Händen hält was nur für ihn hergestellt wurde. Gold wert sag ich Euch und entschädigt mich immer für den vorhergehenden Stress. Meistens grinse ich dann breiter als der Kunde selber und freue mir ein Loch in den Bauch
Diese Messengerbag ist mit innenliegender Reißverschlusstasche, eingefilzten grafischen Elementen und einem hinreißendem Vogelfutter (nicht zu verwechseln mit Vogelfutter ;)). In diesem Fall hatte ich mich dafür entschieden, den Körper der Tasche aus handgefilzten Filzpaneelen herzustellen, durch Nähte und Absteppungen noch mehr zu stabilisieren und nicht wie sonst, einen Hohlkörper zu filzen.
Die Kundin ist eine sportliche Frau, Mutter von zwei Kindern, stolze Besitzerin eines knuffigen Neufundländers und viel unterweg, achja und glücklich verheiratet. Bedeutet, die Tasche sollte robuster Natur sein und aufnahmefähig.
Da ich einen neuen Woll-Lieferanten ausprobiert habe, konnte ich den Charakter der neuen Wolle noch nicht so recht einschätzen. Viel Zeit zum Ausprobieren hatte ich nämlich nicht. Da mußte alles auf Schlag sitzen. Daher der Sicherheitsfaktor Nähen.
Und tatsächlich, die Wolle, obwohl mir bekannte Australmerino, war völlig anders als gewohnt.
Erstmal erhielt ich ein total sauberes, super gleichmäßiges, fluffig kardiertes Vlies. Alleine das ließ mein Herz schon schneller schlagen. Auslegen war ein Traum. Ich mußte aber mehr Schichten auslegen als gewohnt, weil die Wolle so fluffig war und filzen... - einmal "BUH" sagen und die Wolle filzte. Aber dann! So schnell die Wolle auch filzte, so behäbig war sie beim Walken. Das Top mit den eingefilzten Elementen habe ich 3 Stunden gewalkt bis es endlich meinen Vorstellungen von Haptik und Stabilität entsprach. Nun ja, diese schweißtreibende Arbeit hat sich meiner Meinung nach gelohnt.
Leider habe ich es nicht geschafft, noch alle Aufträge vor Weihnachten abzuarbeiten. Daher verziehe ich mich jetzt wieder und baue eine Form für eine neue Kundenauftragstasche. In den nächsten Tagen, wenn es meine Zeit zuläßt, zeig ich Euch noch mehr.
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Schönen Sonntag!
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P.S. Eigentlich ist das Grün nicht so grell, sondern eher ein schönes sanftes Maigrün. Aber ich habe mir letzte Woche Photoshop CS4 zugelegt und da hat sich zu Photoshop CS doch einiges geändert. Auch mit dem Handling der Farbkorrekturen und des Abspeicherns für das Web etc. hab ich derzeit noch Probleme, will sagen, ich muß noch üben. ;)
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EDIT Nein, ich poste kein erneutes Bild, weil ich so selbstverliebt in die Tasche bin. Nachdem ich mir heute abend endlich etwas Zeit genommen habe um mich mit dem neuen Photoshop anzufreunden (...naja, der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier, ich will wieder das alte CS...) ist dies jetzt die bessere Farbwiedergabe. Erstaunlich, was dabei rauskommt, wenn man mal ein paar andere Knöppe drückt. Das erste Bild ist ja völlig übersteuert und ich hab es eigentlich recht gerne, wenn man noch Schatten sieht. Dieses ganz gnadenlose Freistellen und Überkorrigieren, Schönretuschieren etc. ist mir definitiv zu steril, unnatürlich und irgendwie unehrlich.
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