Upp Dörp

Wie kürzlich erwähnt, passiert ja bei uns upp Dörp eher selten etwas wirklich spektakuläres, erwähnenswertes. Aber wenn, dann machen es die Ostwestfalen richtig gross wie das 3. Textilfestival vom 30.06.-01.07.2012 in Bad Meinberg "Bad Meinberg spinnt". Bad Meinberg kein Begriff? Na, aber vielleicht die Externsteine? Die Esoteriker unter Euch werden jetzt zustimmend nicken:" Klar, die Externsteine."

O.K. für alle die es mit der Geographie nicht so haben, hier ein kleiner Exkurs zu Wikipedia zum Thema Externsteine. Aber darüber wollte ich eigentlich nicht schlauschnackend referieren. Sondern euch auf das 3. Textilfestival im Kurpark in Bad Meinberg aufmerksam machen - die Externsteine sind ums Eck. Sozusagen in Spuckweite. 

80 (!) Aussteller aus dem textilen Bereich geben sich von morgen bis übermorgen ein Stelldichein im malerischen Kurpark Bad Meinbergs. Ich weiss nicht wieviele davon Filzer sind, aber es sind viele. DA muss ich hin. Es gibt ausserdem noch Weber, Spinner (nein, nicht solche wie ich ... das sind die mit dem Spinnrad und die haben dort ihr Jahrestreffen) Klöppler etc. pp. reichhaltig. Da haben die richtig was auf die Beine gestellt. 

Ich werde mich dort morgen nachmittag verlustieren und freue mich schon drauf. Nein, ich stelle nicht aus. Ich hab erst dieses Jahr davon erfahren, aber es ist interessant mal zu schauen, ob es auch was für mich als Aussteller wäre. 

Mehr Infos dazu findet ihr übrigens hier und hier (Ausstellerliste). Ich mach mich jetzt mal vom Acker an den Rest vom Tach packen.

Ja und wer sich jetzt fragt was die Mohnblüte damit zu tun hat, dem sage ich, nichts! Das ist eigentlich ein Insider speziell für Edda von Filzkram! Edda, sie blühen und sie sind wunderschön und die Schnecken mögen sie gar nicht.  :D. Ich vermute warum sie sich geziert haben, die Hecke war letztes Jahr noch zu hoch und ließ nicht genug Sonne an den Boden. 

Erwähnenswert *finde ich*

Erwähnte ich eigentlich, dass meine Filzbroschen zukünftig nur noch mit Magnetverschlüssen geliefert werden? Ne, nä? Grund, ich habe jetzt zig Jahre nach DER suppaduppa scharfen, annähbaren, halbwegs bezahlbaren Anstecknadel gesucht ... vergeßt es einfach. Bislang habe ich nur Nadeln gefunden die, meiner Meinung nach, in der Spitze zu grob sind und schnell Feingewirktes oder Gestricktes zerstören können. Mich hats genervt - ich denke  manchen Kunden auch.  Ich habe nach einer Lösung gesucht und auch eine gefunden, den eingefilzten Magnetverschluß. Der funktioniert auf zartem Gewebe genauso wie auf dickem Wollstoff, ohne Löchas. 

Ausserdem ermöglicht der Magnetverschluss noch weitere Verwendungen, als nur als Brosche. Seltsamer Satz, klingt so geschwurbelt.

Kaum hatte ich die neuen Filzbroschen mit den neuen Verschlüssen in den Shop gestellt, mit Hinweis, dass diese nicht für Personen mit Herzschrittmachern geeignet sind, kam prompt die Anfrage nach einer Anstecknadel von einer Kundin, die zwar keinen Herzschrittmacher hat, aber keine Magnete in der Herzgegend tragen darf ... - daher habe ich mich in Schritt 2 dazu entschlossen optional wieder die Anstecknadeln, mit denen ich nicht wirklich glücklich bin, anzubieten. 

Also, alles nochmal in kurz:

Ab sofort gibt es die Filzbroschen in der waschkueche serienmäßig nur noch mit eingefilztem Magnetverschluß. Optional, ohne weiteren Aufpreis, aber mit längerer Lieferzeit wegen der extra Anfertigung der Blüte, mit Anstecknadel.

EDIT | Die Haftkraft des Magneten ist übrigens stark genug, um die Blüten auch sicher am Mantelrevers zu halten. Alles getestet. 

Ich geh dann mal weiter mein Filzlager sortieren ...  man was ein Chaos....

Produkttest Teil II

Hier konntet ihr euch ja bereits ein Bild davon machen, wie gründlich, preußisch-gründlich sozusagen, ich teilweise vorgehe. Da ist nix mit "Juppdidu" und "ich mach da mal eben was". Nein, da werden die A*...backen zusammenkniffen und dann wird experimentiert und ein Versuchstest nach dem anderen gestartet. Auch wenns das Produkt schon längst in ähnlicher Form gibt - Doris will es genau wissen. Ach, wenn ich doch in anderen Dingen genauso gründlich wäre ... z.B. in Rechtschreibung. 

Produkttest Teil I brachte ja bereits zutage, dass die Gläser der Erhitzung durch ein Teelicht und der Dauerbefeuerung von 12 Stunden wacker standhalten. Nachdem das letzte Teelicht verloschen, wollte ich die leeren Hüllen entfernen und stellte fest: Autsch, heiß! Ja, da war ich mal wieder richtig schlau. 

Was lag also näher den Versuchstest auszuweiten. Was passiert mit dem Filz, wenn er 12 Stunden um ein megaheißes Glas gewickelt ist? Also, Filz brennt eh nicht. Nicht mit offener Flamme, Filz schröggelt nur. Kennt ihr nicht "schröggeln"? Schröggeln heißt, dass der Filz zwar ankohlt aber nicht brennt. 

So, nach 5 Stunden ein Blick auf die Teelichter, der Filz sieht noch perfekt aus. Warum mache ich das? Andere stellen ja auch umfilzte Windlichter her? Schon, aber die Gläser die ich verwende, sind recht schlank. Bedeutet, dass sich die Hitze wesentlich mehr staut, als bei den Weckgläsern die oft und gerne umfilzt werden. Die haben teilweise eine Fassungsvermögen von 1 Liter, da braucht man sich nicht ganz so  Gedanken machen, sollte Filzerin allerdings schon. Gilt auch für die Lichtbeutel. 

Ich bin vorsichtig wenn ich etwas in den Umlauf bringen will, dass mit Hitze oder offener Flamme zutun hat, wegen der Produkthaftung und verlasse mich da ungerne auf andere, die sowas auch schon mal gemacht haben. 

So und was der Haken am höheren Glas bedeutet, erfahrt ihr demnächst in diesem Kino ;). Ja, es war tatsächlich so dunkel heute bei uns, es kam richtig adevntliche Stimmung auf. 

On Tour

Was macht die waschkueche eigentlich, wenn sie mal nicht filzt? Was sie im übrigen oft tut (tutut), also nicht filzen. Man könnte ja auf die Idee kommen, sie würde sich den ganzen Tag wie besessen und mit manisch-paranoidem  Blick an ihrer Filzwolle festkrallen ... ja auf die Idee könnte man kommen, sie ist leider nur völlig falsch und ganz kalt. Schön wärs wenns so wäre. Ihr habt ja neulich bereits einen Tag mitgemacht. Heute zeige ich euch wieder einen Tag aus dem prallen waschkuechen-Leben gegriffen und ihr werdet erstaunt feststellen, das vom Filzen weit und breit keine Spur ist.

Gestern war ich z.B. mit dem GöGa auf  Termintour ausgehend von NRW, rüber mal eben nach Rheinland-Pfalz gerutscht, von dort ins Hessische und weiter nach Thüringen, um dann wieder durchs Hessische nach Hause zu rollen. Wir sind um 7.00 Uhr morgens losgefahren und um 21.44 Uhr habe ich die Haustür wieder aufgeschlossen. Während andere beim Public Viewing bereits seit min. einer Stunde kühles Bier genossen, rollten wir noch ziemlich gar gekocht an Kassel vorbei. Das zum Thema Selbstständigkeit und freie Einteilung der Arbeitszeit - ja ne, ies klar ;).

Ich hatte ja meine Knipse mit. Dachte ich, ich könnte mal landschaftlich wohlfeile Aufnahmen machen ... nunja, bis Marburg habe ich tapfer aus dem Auto fotografiert, mehr war nicht drin. Dann wurds mir zu wackelig und zu schnell. Immer wenn ich ausgelöst hatte, waren wir schon längst am Motiv vorbei. Ihr glaubt gar nicht wieviel Autobahngebüsch ich aufgenom- men habe. Ich hab dann aufgegeben. Das was ihr seht ist der klägliche Rest mit einem Hauch von Motiv.

Da ich mir ja nun gestern mehr den Hintern breit gesessen habe und von Bewegung so gar keine Spur war, meinte ich heute einen Gartenmarathon veranstalten zu müssen. DAS ich IMMER zu diesen Extremen neigen muss. Acht Stunden buddeln, schaufeln, zupfen, harken, schaufeln, buddeln, wühlen, gießen ... ich sag Euch eins, schafft Euch nie nicht einen Garten an! Ich hab grad ein Drittel von dem was ich wollte und nein, der Garten war kein undurchdringlicher, seit Monaten verwahrloster Dickicht. Ich war erst vor zwei Wochen das letzte Mal drin. Nörv. Ich hab seit heute morgen noch nichts wieder gegessen, weil ich mich in einen Rausch gearbeitet habe. Ich werde jetzt schauen, was der Kühlschrank hergibt und seitwärts, mit leicht verdrehtem, latent irren Gesichtsausdruck in den Sessel fallen. *plopp* . 

Ja, das oberste Bild zeigt zwar einen Teil vom Garten, aber das Foto habe ich bereits im Mai gemacht. Wie man unschwer an den Tulpen erkennen kann.

Ignorieren hilft ... manchmal

Sicher kennt der ein oder andere von Euch auch die E-Mails die sich großzügig  als Produkttester anbieten. Hm, ja was soll man da schreiben als kleines Filzlabel? Jedenfalls nicht das, was ich dann meistens denke - so'n bißchen Kinderstube habe ich dann doch noch. Wobei mir heute beim 3. Vertragswerbeanruf mit 0800er Nummer im Zeitraum zwischen 12.30 Uhr und 14.00 Uhr der Kragen ziemlich geplatzt ist. Mein Mann stand andächtig daneben und feixte sich eins wie ich mich innerhalb von 3 Sekunden auf die doppelte Grösse aufplusterte. Ich frage mich ob heute der Buchstabe 'N' in den Callcentern ausgerufenes Tagesmotto war.  Gebt mir ein N ....

Ich war bei den Produkttestern stehengeblieben , jene Produkttester mit einem grottenschlecht aufgemachten Blog, mit blitzüberbelichteten Wackelbildern und einer Besucherzahl von max. 10 Besuchern pro Woche (da hab ich ja noch mehr :D) *seufz*.  Jene Produkttester die sich pauschal anbiedern, um m.E. nach einfach nur Produkte kostenlos abzugreifen und dabei noch nicht mal genau recherchieren. Was bitteschön soll ein Filzlabel mit fast ausschließlich Unikatprodukten zwischen Massenprodukten wie Herrenshampoo oder Batterien, was soll da getestet werden? Ich weiss es nicht. Ich reagiere darauf gar nicht mehr, aber die können ja hartnäckig sein. Wie so eine Stubenfliege, die bei einem spannenden Film immer wieder im surrenden Sturzflug auf dem nackten Arm landet und so was von nervtötend sein kann. Da hilft nur ignorieren oder Fliegenpatsche.

Ignorieren und der eigene Produkttester sein. Unerbittlich, unparteiisch und objektiv *hüstl*. Was mir nicht gefällt oder nicht wirklich funktioniert flacker ich in die Tonne. Ich probiere natürlich vorher aus was geht und was nicht ... wie z.B. die beiden Gläser dort oben auf dem Tablett. Ich möchte nämlich wissen, wie sich die beiden bei einer Dauererhitzung von 12 Stunden verhalten (Glas kann, wenn in der Produktion nicht richtig entspannt, ziemlich heikel in der Verwendung sein). Ausserdem möchte ich wissen, wie gut die Kerzen leuchten, ob sie ruhig brennen, stark flackern und dadurch das Glas rußen oder sogar ausgehen. Bislang sieht alles gut aus.

Wenn alles so abläuft wie ich mir das vorstelle, dann werden in der waschklueche nur noch die Lampen angehen  und die Lichter niemals aus. Wie ihr seht, nutze ich selber meine Filzblüten als Deko. Das ist da nicht mit Absicht fürs Foto arrangiert sondern eine sich nach jeder Fotosession verändernde Dauerdeko, ausstaffiert mit den Dingen die ich mal wieder vergessen habe wegzuräumen. ;) Da muß Frau einfach auch Prioritäten setzen ... irgendwie so.

Apropos, eh ichs vergesse, schaut mal im Blog von Mona aus der broschenmanufaktur vorbei, da gibt es bis zum 24.06.2012 hübsche Broschen zu gewinnen. Es lohnt sich generell in ihrem wiedereröffneten Shop zu stöbern. Wirklich schöne, witzige und liebevoll hergestellte  Broschen zu absolut moderaten Preisen - das zum Thema Produktests ... ich habe nämlich welche von ihr :).

Was zu beweisen ist

Als hätte es einen Ruck bei mir gegeben, seit ich mich entschieden habe sowohl Dawanda als auch FB den Rücken zu kehren. Mein Schöppschn füllt sich, zwar langsam aber kontinuierlich. Besonders die Filzschmuckabteilung. Derzeit versuche ich mal wieder die ultimative Rose zu filzen, jene eben, die aussieht wie fast in echt. Fast ... beurteilt selbst. Dabei ist übrigens mein allererster Rosenring entstanden. Aus 16(!) Einzelblättchen auf 4 cm Durchmesser gefilzt. Es wird bestimmt nicht der letzte Filzring gewesen sein. So und jetzt widme ich mich wieder der Wolle und produziere noch ein paar Filzbroschen - mal zur Abwechslung keine Rosen. Schaun wir mal ;). Achja und gefilzte Schultüten stehen ebenfalls wieder ganz weit oben auf der To Do Liste ... aber sowas von weit oben.

Ich wollte Euch eigentlich auch nur die Fotos zeigen, die haben mir ziemlich viel Spaß gemacht. Schuld daran ist der Garten, der derzeit einfach ein Füllhorn an traumhaften Requisiten für mich bereithält. Damit ist bewiesen, Ansteckblüten aus dem Hause waschkueche taugen nicht nur fürs Revers sondern auch für  Deko an sich und als solches.

.... und ja die Blüten sind käuflich - findet ihr im Shop, ebenso wie frisch geknetete Mohnblüten. 

Diese und weitere Filzblüten sind erhältlich bei
die.waschkueche | Shop

Frau Barcomi, das Wetter und 6 cm

Nääää, was hatte ich mir heute alles vorgenommen.

Heute ist Samstag und eigentlich immer irgendwie Gartentag bei mir - gelegentlich, manchmal, hin und wieder, je nach Stimmung oder Wetterlage. Noch im Bett liegend entschied ich mich heute gegen den Samstag als etablierten Gartentag. 1. weil er sich noch nicht etabliert hat und 2. weil es in Strömen regnete. ICH habe KEINE Lust mir auf dem Boden kriechend meine ganz persönliche Schlammschlacht zu liefern. Zumal unsere Erde von eher schwerer, klebriger Lehmkonsistenz ist. Ziemlich schnell hat man dicke Batzen unter den Stiefeln hat und ist auf wundersame Weise innerhalb von Sekunden um 6 cm gewachsen ist. Leider ist dieser fragile Zustand nicht von Dauer. Sagt eine die 156 cm groß oder eher klein ist - alles eine Frage der Einstellung. Klein bedeutet ja nicht immer klein und Groß auch nicht immer groß ;). 

Es mußte also ratzfatz ein adäquates Alternativprogramm her. Irgendetwas für die Seele, das nach Schokolade schmeckt ... ist bei mir mit meiner Ernährungsumstellung natürlich ziemlich sinnvoll. Also habe ich konsequenterweise etwas gebacken, was ich nicht essen werde. Etwas mit Schokolade, viel Schokolade - ganz viel Schokolade fürs Gemüt und gegen den Schlechtwetterblues. 

Frau Barcomis Double.schick.schack.double.schoggi.knick.knack.wasweißichwiedieauf  englischheißen.cookies. Schau ich jetzt aus dem Fenster, weiß ich das die Entscheidung richtig war - es regnet schon wieder. Immer noch, allerdings etwas stärker als vor 10 Minuten, da muß man differenzieren können. 

Frau Barcomi hat es mir angetan, seit mir mona von ansteckend anders ein Buch von ihr geschenkt hat. Kalorienzählen darf man bei Frau B.'s Rezepten nicht, noch nicht mal im Ansatz dran denken. Man darf sich auch nicht mit einer Ernährungsumstellung angefreundet haben, dass ist alles kontraproduktiv um nach ihren Rezepten zu backen.  Am Besten verfügt Frau über einen Mann, der futtern kann wie ein Scheunendrescher aber nicht dicker wird. So ein beneidenswertes Exemplar darf ich das meinige nennen. Also habe ich für ihn die Cookies gebacken. 

Wer jetzt auf das Rezept wartet ...geht nicht ,leider. Mönsch, Frau Barcomi verdient doch ihr Geld damit. Ich möchte Euch aber ihre Bücher wärmstens ans Herz legen. Es lohnt sich wirklich. Nachdem ich monas Geschenkexemplar durchgelesen und teilweise auch nachgebacken habe, mußte auch noch das andere Barcomi Backbuch her, dass zum Thema "es lohnt sich". 

Aber ich habe fotografiert wie ich am heutigen verregneten Samstagvormittag Kalorienbom- ben für den GöGa backe. Psstt, ein bißchen habe ich probiert - LÄGGA!!!! 

Seht mir bitte großzügig nach, dass ich weder die fertigen Kekse, noch irgendwelche Backutensilien gekonnt malerisch-fotogen in Szene gesetzt  oder gar mit Schleifenband umwickelt habe. Können andere besser als ich. Ich bin da auch eher pragmatischer Natur, ich esse sie bzw. lasse sie essen anstatt aufwendigst zu dekorieren ;).  Das behalte ich mir für meine Filzsachen vor. 

Und mischen, mischen, mischen.

Zuckerrübensirup gab es bei uns früher auf Brot - igitt!

Zarter, kalorienhaltiger Schmelz. 

Alles vermengt, es duftet nach Kakao. 

Ausgeleckt ...

Die Kunst und das Opfer

... ja ja, ist schon interessant wofür man Konen von Overlockgarn noch benutzen kann. Z.B. für Filzbroschen. Diese belagern derzeit den Wohnzimmertisch und trocknen vor sich hin. Aus Ermangelung einer Filzwerkstatt (ich könnte ja, wenn ich wollte, aber irgendwie fehlt mir der Antrieb mir eine Werkstatt einzurichten) breite ich mich mittlerweile mit meinem Filzkram über das ganze Haus aus. Für die "Kunst" MUSS man eben Opfer bringen können, oder? 

... und tschüss!

Lag es an den letzten fünf  Tagen mal ab vom virtuellen Schuß zu sein? Lag es an der guten Nordseeluft, dem stürmischen Wind, an Ebbe und Flut oder am Spazierengehen im bzw. am  Weltnaturerbe Wattenmeer, was mir ordentlich den Kopf freigeräumt hat und mir bei einigen Entscheidungen geholfen hat? Ich weiß es nicht. 

Eins weiß ich aber, dass es ziemlich befreiend sein kann wenn man sich endlich durchringt, etwas den Laufpaß zu geben, das einen, irgendwie nicht wirklich erklärbar, seit geraumer Zeit belastet. Ich habe in den letzten sieben Tagen zwei Dingen, die mir mal sehr, sehr wichtig erschienen, ich betone erschienen, "... und tschüss" gesagt.

Zum Einem meinem D*wanda Shop, mit dem ich nie wirklich so richtig warm geworden bin, den ich immer irgendwie stiefmütterlich behandelt habe. Der nie so voll wurde, dass man von einer repräsentativen Auswahl sprechen konnte. Für mich war er irgendwie immer ein zähes, fast freudloses Ringen. Nun habe ich meinen eigenen Shop, der noch im Aufbau ist, dem ich aber in Zukunft einfach meine gesamte Produktivität und Kompetenz widmen möchte. Ich habe bis letzte Woche parallel den D*wanda Shop laufen lassen, kann ja nicht schaden. Aber, mal ehrlich, was soll ich mit einem schlecht bis miserabel geführten Shop der nicht wirklich Lust zum Einkaufen macht, auf einer Plattform, mit deren Philosophie ich schon seit geraumer Zeit weniger als glücklich bin? Es ist gut Ballast abzuwerfen. Weg damit!

Zum Anderen habe ich mich heute entschlossen meinen Facebook-Account zu löschen. Es liegt nicht daran das Facebook irgendwelche Daten von mir verarbeiten oder preisgeben könnte. Ich habe mich aufgrund meiner Bloggerei mit Google "ins Bett gelegt" - auch nicht besser, genauso eine Datenkrake.  Meine Kontaktliste, auch "Freunde" bei FB genannt (wie trügerisch), hielt sich immer in einem überschaubaren Rahmen. Viele Blogkontakte waren dabei, wiederentdeckte alte Weggefährten, denen man aber irgendwie so gar nichts mehr zu sagen hatte, weil das Leben weitergegangen ist - man hat sich halt verändert. Bekannte und Freunde mit denen man eh persönlichen Kontakt hat, naja und die und der. 

Alles schön und gut, auch mal eben das schnelle texten und chatten ... und genau das frißt Zeit. Zeit von der ich einfach zu wenig habe. Wie oft versumpfte ich vor den Chroniken meiner Kontakte um, mal ganz ehrlich gesagt, herrlich nette Belanglosigkeiten wie ein Schwamm in mich aufzusaugen. Und wieder nicht das geschafft was ich mir vorgenommen habe, z.B. meinen Shop adäquat zu betreuen, war oft genug mein Tagesresümee. Leider gehöre ich zu den X-trem Charakteren: Entweder GANZ oder GAR NICHT. Ich kann nicht häppchenweise und wohldosiert. Das wird nichts bei mir. Ich kann nicht mal nur alle paar Tage reinschauen. Nein, ich versacke vor dem PC und lese, lese, lese, lese ... schreibe etwas und Reaktionen erfolgen sofort zum Lesen, lesen, lesen ... etc. pp. 

Irgendein leises Stimmchen in mir fing vor geraumer Zeit an zu nörgeln, erst ganz leise dann immer lauter werdend. Ich habe mich sehr oft über mich und meine mangelnde Selbstbeherrschung geärgert, geärgert das ich mir von einem weißen F auf blauem, quadratischen Grund meine Tagesplanung gepflegt zerschießen ließ. Es machte mich beklommen, es war kein gutes Gefühl mehr dabei.

Ich kam immer mehr zu der Überzeugung, dass man Dem nicht wirklich folgen muß. Auch wenn einem gerne Erfinder, Marketing und Medien das Gegenteil weissmachen wollen,  sonst wäre man ganz schnell drausssen, verpaßt womöglich den Anschluss und ist irgendwie verpennt, ein ewig Gestriger, dem heiligen Fortschritt nicht Gewachsener, eine Schnarchnase eben (wer will das schon). Wer, mal kackdreist gefragt, wer bestimmt das? Dinge kommen, Dinge gehen, garantiert auch FB.

Heute habe ich Nägel mit Köppen gemacht und meinen Facebookaccount gelöscht, nicht deaktiviert, sondern gelöscht. Es fühlt sich gut an. Ziemlich gut. Endlich frei. Seltsam nicht wahr? 

Meinen Blog werde ich nicht löschen ;). Der fühlt sich nämlich immer noch sehr gut an, verdammt gut, besser denn je. Vielleicht weil ich mich von zwei, ja, so kann man es sagen, echten Klötzen am Bein  befreit habe und jetzt mit leichterem Gepäck weiterreisen kann - zusammen mit Euch. Ich freu mich drauf!

So und jetzt lackier ich mir die Fingernägel kirschrot, hält bis zum nächsten Filzen. Also genau ab jetzt ca. 2-3 Stunden. :D

Im Glück

Mich kann man ganz schnell glücklich machen - falsch, ganz schnell  noch glücklicher machen. Wie? Gebt mir Wasser, Seife, Wolle und Doris ist glücklich. Ich hatte filztechnisch ja einen leichten Durchhänger und habe in den letzten drei Wochen nicht mehr gefilzt ... nun habe ich mich vor einer Woche wieder hingesetzt und dachte: "Oh, ob das was wird?" Kaum fing ich an, bin ich wieder drauf. Mein Glück ist fast perfekt, noch perfekter wurde es durch zwei Kisten angefüllt mit altem Leinen!!! 

Ich sitze hier, freu mir ein Loch in Bauch und plane. Ich liebe ja altes Leinen und jetzt habe ich genug davon bis - keine Ahnung. Was ich draus mache? Keine Ahnung, ich plane ja noch. 

Was ich in den nächsten Tagen mache weiß ich aber: Ich werde hier die Segel streichen, GöGa großzügig die Verantwortung über Haus und Hof überlassen  und mich für die nächsten fünf Tage an die Küste absetzen, Nordseeluft schnuppern und filzen. Also, für mich beginnt das Wochenende schon morgen früh. Freu mich drauf! 

Auf Abwegen

... hm, hab ich Euch eigentlich schon mal erzählt, dass mein Herz seit Jahren fürs Patchworken und Quilten schlägt? So sehr, dass sich im Laufe der letzten 15 Jahre viele Stoffe angesammelt haben, noch mehr Patchwork- und Quilthefte und Bücher, sowie eine stattliche Lineal- und Schneideausrüstung, die ich gerne fürs Filzen nutze? Und habe ich Euch erzählt, dass ich von all dem bisher nicht wirklich Gebrauch gemacht habe, ausser von den Schneidematten in dreierlei Grössen und den beiden Rollschneidern, in zwei Grössen? Und das hier bereits seit 6 (!) Jahren über 300 zugeschnittene Dreiecke für eine Decke liegen? Ebenso traumhafte Batikstoffe für eine Jahresdecke im Wert von über 300,00 Euro? Hab ich nicht, hab ich hiermit getan.

Anfang des Jahres habe ich es in den Kopf bekommen und meine komplette, fast unangetastete, ziemlich hochwertige Stoffsammlung mit Stoffen von Thimblebeeries, Kaffee Fasset und Konsorten zusammenzupacken, zwei Pakete zu schnüren um meine Tante, die patchworkt und quiltet, damit überraschenderweise zu beglücken ... ihre Freude war gross, verständlich. Ich brauchte Platz und dachte mir, dass ich vermutlich eh nie patchworken würde, weil die Flamme in meinem Herzen doch immer kleiner wurde. Tja, bis heute mittag.

Doch, es war entgegen diese Eindrucks sehr gut besucht.
Die Besucher drängelten sich alle auf der Empore wo ich stand.

Wie ich im letzten Post bereits bemerkte, passiert bei uns hier im Ländlich-Sittlichen eher weniger von dem was mein Herz begehrt. Wenn, dann sind es kleine Edelsteine die gefunden werden wollen. Bereits vor geraumer Zeit hatte ich ein Plakat gesehen, das für die 1. Nieheimer Quilt- und Patchworktage warb - ist hier quasi übern Berg. Ich hatte mir vorgenommen diese Ausstellung zu besuchen, da ich solche Initiativen grad bei uns sehr gut finde und wenn schon derartiges geboten wird, sollte man diese Angebot auch nutzen. Zumal diese Ausstellung in dem schönen Ambiente des Käsemuseums in Nieheim präsentiert wurde. Den Termin hatte ich allerdings im Alltag wieder vergessen.

Gestern machte mich eine Höxteranerin in einem Kommentar (jaja die Kommentare;)) darauf aufmerksam. Schade, das wir uns nicht persönlich getroffen haben Coconblanc. Also bin ich schnurstracks hin und was soll ich sagen, die Flamme fing wieder an zu brennen. Ich hab ja alles, bis auf Stoffe :D.

Es waren wunderschöne Exponante dabei und ich war erstaunt darüber, was sich hier im Kreis HX  quilttechnischen abspielt. WOW! Toll. Die Palette geht von  VON- BIS. Einzig vermißt habe ich, unter der grossen Vielfalt die präsentiert wurde, die ganz typischen Amish-Quilts, die mag ich ja so sehr gerne. Was aber nicht bedeutet, dass diese hier in der Gegend nicht gefertigt werden, vermutlich schon.

Ich marschierte also staunend durch die bunte Atmosphäre (Fotografieren war erlaubt!!! Ja, natürlich habe ich gefragt) und knipste fröhlich vor mich hin. Auf dem Rückweg, die Treppe runter knipste ich immer noch fröhlich und knipste auch einen Crazy-Patchwork Quilt ... da hat es mich voll erwischt. Es sind alle schön auf ihre Weise, aber dieser Quilt hat es mir angetan. Ausschließlich von Hand genäht und die Nähte wurden zur Verstärkung bestickt. EIN WAHNSINN sag ich Euch. Mir klappte der Unterkiefer runter und ich klebte förmlich an dem Teil! Ich war und bin total hingerissen. Ich hatte das Vergnügen die Quilter- und Stickerin kennenzulernen und mich mit ihr zu unterhalten. Sie gibt  Stickkurse und ich habe mich nachträglich per Mail zu einem Kurs angemeldet - ich hoffe es ist noch ein Platz frei. Zuhause habe ich meine über 300 Dreiecke hervorgekramt und schiebe schon den ganzen Nachmittag Farbharmonien hin und her.

Das ist der Quilt. Achtet mal bei den unteren Fotos auf die Stickereien. Hach ...  so schön. 

Doch, doch, ich werde natürlich weiterhin filzen. Derzeit mache ich wieder in Mohnblüten für den Shop und weitere Blüten, aber manchmal tut es der Kreativität gut auf Abwegen unterwegs zu sein.

.... oh, ich könnte jetzt irgendwie auf Chipse ...