WICHTIGE INFORMATION!

Endlich ist es soweit!
Seit dem 01.01.2017 findest Du mich mit neuer Website, Blog und Portfolio unter

Doris Niestroj | Filz & Form.



Ich freue mich auf Deinen Besuch!
Doris Niestroj

P.S. die.waschkueche und dieser Blog werden von mir nicht mehr weitergeführt. Der Blog bleibt als Archiv erhalten.

Aus der Werkstatt // Filz - Wenn einer eine Reise macht

23. September 2014


... dann kann er viel erzählen.

Vier Tage war ich wech, wirklich wech. Nicht nur physisch sondern auch psychisch. Das es so war bemerkte ich erst, als ich wieder da war. Ich brauchte den kompletten gestrigen Tag um wieder zuhause anzukommen. Bedeutet, dass die vergangenen vier Tage ( unproblematische ;) Anreise mit eingerechnet) mich ziemlich tiefenentspannt haben. Alleine das war es schon wert, dass ich eine Anfahrt von 4,5 Stunden auf mich genommen habe um an den Fuß des Erzgebirges zu gelangen. Genau genommen, um nach Hetzdorf zu kommen. 




Fast am Ende der Welt

Hetzdorf? Jo, ich denke die ein oder andere Filzerin unter Euch kann damit etwas anfangen. Denn, Hetzdorf = Hof Kornrade = WOLLE und noch mehr WOLLE! Gut, Wolle vom Hof Kornrade kann man sich auch wesentlich zeitneutraler mittels E-Mail, Fax oder Telefon ordern. Der Grund, warum ich meine Filzer-Siebensachen schnürte, mein Auto badete und mich auf den Weg nach Sachsen machte, war Anette Quentin-Stoll. Auch in diesem Fall denke ich, dass die ein oder andere Filzerin mit diesem Namen etwas anzufangen weiß. "Uneingeweihte" werden vermutlich nur denken:" Hä?" 



Vergnügliches Filzen

Anette Quentin-Stoll filzt und das ziemlich gut mit einer sehr eigenen Handschrift, von der ich ein Fan bin. Sie hat auch bereits drei Bücher herausgegeben, von denen ich ebenfalls Fan bin. Lag nahe auch den Menschen hinter Filzerhandschrift und Geschriebenen kennenzulernen. Das konnte ich von Freitag bis Sonntag letzter Woche. Anlass war ein Kurs von ihr den sie auf Hof Kornrade anbot. "Filzen nach Fundstücken der Natur". Ich war eine der Glücklichen, die einen Platz im November letzten Jahres (!) für diesen Kurs ergattert haben. Ich durfte sie ansatzweise kennenlernen und  erfuhr wie sie arbeitet. Es war mir ein ausgesprochenes Vergnügen beides live zu erleben, den Menschen und dessen/ihr handwerkliches Können. 
Ebenso war es mir auch ein ausgesprochenes Vergnügen die anderen Filzerinnen des Kurses kennenzulernen. Mädels, es waren drei tolle, entspannte und fröhliche Tage mit Euch, Euren eigenwilligen bis störrischen Autos, der Kunst die weg kann, den Feinriefengummimatten, der Schlüpferfarbe, dem Stöhnen nach dem es einem besser geht, Schlobop-Filz (ist der Name richtig?)  und und und ... und der tatsache das alles aufgegessen werden muß, damit mehr Wolle mitgenommen werden kann.



Kaffee und Tee krug- und kannenweise

... und nicht zu vergessen die wirklich sehr aufmerksamen Gastgeber vom Hof Kornrade,  die Familie Leithaus-Reps. Sie versorgten uns mit einem fast nicht enden wollenden Strom an Heißgetränken. Welche so malerischen Namen wie "Goldene Herbstsonne" oder "Feentraum" trugen ...Kaffee gabs auch ... die Betonung liegt auf  "gabs" :D. Gereicht wurde dies auf einem Tisch, echt auf einem Tisch. Nichts besonderes, meint Ihr. Doch, auf den Bildern ist der Tisch zu erkennen. Bitte achtet mal darauf wie sich im Laufe der Tage das kreative Chaos auf ihm breit machte. Nicht zu vergessen übrigens der jeden Morgen liebevoll angerichtete Obstteller.




Erkenntnisreich ergebnislos

Das Ergebnis? Also, ich habe kein konkretes, gefilztes Ergebnis mitgebracht, obwohl ich auszog ein Fundstück der Natur anzufertigen. Dafür habe ich ein ganz anderes, meiner Meinung nach viel wichtigeres Ergebnis mit nach Hause gebracht. 
Am Samstagmittag zerlegte mich erst einmal die Tiefenentspannung. Man könnte es fast einen Anspannungs-Jetlag nennen. Wirklich die Anspannung der letzten neun Schultütenfilzmonate (eigentlich sind es ja mittlerweile 3 Jahre im Schultütendauermodus) unter extremen Termindruck fielen von mir ab und ich rutschte in ein kreatives Loch. Kommt vor, fand ich aber gar nicht schlimm, denn es zeigte mir, dass ich unbedingt eine Auszeit von Terminfilzen und der Schultütenproduktion brauche. Ich habe gemerkt, wie sehr ich noch unter Spannung saß, ein Satz von Anette in ihrer ruhigen, zurückhaltenden Art hat dann zum "Klick" bei mir geführt:" Genieß es." Damit meinte sie das Filzen als solches. Das ist irgendwie bei mir in den letzten 3 Jahren auf der Strecke geblieben, der Genuß am Filzen, die Freude am experimentieren, ausprobieren, gestalten. 




So schön es auch ist Erfolg zu haben, der sich sowohl in der Freude der Kunden, deren Begeisterung, der hohen Nachfrage an Produkten und auch letztendlich im Konto niederschlägt, braucht man besonders bei gestalterisch - schöpferischen Tätigkeiten auch Zeiten nur für sich, um wieder Kraft zu tanken, neue Ideen zu entwickeln. Diese Zeit werde ich mir nehmen, bald. Dann, wenn ich alle noch offenen und bereits zugesagten Aufträge abgewickelt habe. 



Muße 

Natürlich habe ich begonnen etwas zu Filzen, aber nicht nach der Natur, sondern nach Art der Anette. Fertig geworden bin ich nicht. Ich werde das Werkstück aber fertigstellen und selbstverständlich hier präsentieren. Geduldet Euch noch etwas, erst wenn die Aufträge abgearbeitet sind, werde ich die Muße finden, es fertigzustellen. Die Bilder zeigen nur einen Bruchteil von dem was dort auf hohem Niveau von fleißigen und routinierten Filzerinnen hergestellt wurde. Sie zeigen insgesamt  nur drei Sachen von mir, findet Ihr sie?