WICHTIGE INFORMATION!

Endlich ist es soweit!
Seit dem 01.01.2017 findest Du mich mit neuer Website, Blog und Portfolio unter

Doris Niestroj | Filz & Form.



Ich freue mich auf Deinen Besuch!
Doris Niestroj

P.S. die.waschkueche und dieser Blog werden von mir nicht mehr weitergeführt. Der Blog bleibt als Archiv erhalten.

Pferdeschultüte Teil 5 - Die Geschwistertüte

25. Februar 2014

Ich muß gestehen, sie ist mein erste Geschwistertüte und ein wenig habe ich am Entwurf geknobelt. Eigentlich gibts da nicht viel zu knobeln, aber ich wollte sie weder zu spartanisch noch zu üppig machen. Nicht zu üppig, weil es ja der Tag des Einschulungskindes ist und nicht des Geschwisterchen. Nicht spartanisch, weil ich nicht möchte, dass eben dieser Tag durch dicke Enttäuschungstränen vom Geschwisterkind getrübt wird, weil ihre Geschwistertüte nicht so schön ist wie die Pferdeschultüte der Schwester. Ich selber habe keine Kinder, aber a) war ich selber mal Kind und b) erlebt man es doch ab und an mit, wie emotional die lieben Kleinen reagieren können. Schmollende Geschwister braucht man nicht am Tag der Einschulung - echt nicht.




Nun, da ist sie die Geschwistertüte als Entwurf. Vermutlich werde ich den Entwurf sogar in groß fürs Standardprogramm aufnehmen, denn Pferde sind einfach bei den kleinen Mädchen beliebt und nicht jeder möchte eine so auffällige Pferdeschultüte haben, wie sie derzeit hinter mir steht. Gestern abend ist sie fertig geworden und die Konfektionierung war leichter als gedacht. Ich hatte etwas "Bammel" vor der Montage des Pferdekopfes ... - ich rätsel noch, wie ich sie  in Szene setze, dass das Foto der Pferdeschultüte gerecht wird. Ich zeige noch nichts, da müßt Ihr Euch einfach gedulden bis das "schöne" Foto fertig ist. Ich kann nur soviel sagen, diese Schultüte ist ... eher auffällig? Mein Mann meinte:" Du bist verrückt." Stimmt! ;)

Pferdeschultüte Teil 4 - In der Kürze liegt die Würze

24. Februar 2014

Weil ich im letzten Post mal wieder zu ausschweifend gequakt habe, heute eher kurz. Die Pferdeschultüte liegt in den letzten Zügen, sie befindet sich in einem Stadium der endgültigen Findung. Das ist eigentlich für mich immer der "heikelste" Zeitraum, denn dann lege ich die Anlagen fest. Ihr glaubt gar nicht, wie lange ich mir auf einer Schultüte was zurechtschieben kann, bis es mir gefällt. Eins kann ich versprechen, sie wird ein Mädchentraum in Rosa und Pink. Mit Rosen und Hufeisen und Sternen - Sternenfell wird sie auf jeden Fall heißen. 




Dann folgt noch die Geschwistertüte von der ich hoffe, dass ich sie etwas schneller hinbekomme. Mir hats zu lange gedauert,  aber die letzten 3 Wochen waren einfach geprägt von gesundheitlichen Dissonanzen und anderen falschen Tönen - braucht kein Mensch so was. Leider hat sich eine neue Erkältung, nachdem der 1. Infekt mit Antibiotika geräumt war zwei Tage später festgesetzt. Superinfekt nennt man das. Ja, es war von allem zuviel, physisch wie psychisch. Aber manchmal gibt es einfach Zeiträume im Leben, da ist es definitiv zuviel, aber man hat erst einmal keinen Einfluß darauf. Der Knoten ist allerdings letzte Woche geplatzt. Eigentlich waren es ganz viele Knoten. 




Es ist manchmal einfach so bei der Selbstständigkeit, ich rede jetzt nicht vom Filzen, dass ist mein Vergnügen, sondern von der Brot- und Butterfirma, manchmal muß man einfach gewaltig die "Arsch"backen zusammenkneifen und irgendwie da durch. In diesen Phasen kann man sich Krankheitsauszeiten, zwischenmenschliche Komplikationen im persönlichen Umfeld oder Wochenenden einfach nicht leisten, da sind 14-Stunden Tage und 7-Tage Wochen normal und man MUSS die Leistung, die man anbietet und vom Kunden abgefragt wird, auch bringen. Selbstständigkeit ist schön und ich möchte nie wieder ins Angestelltenverhältnis, aber es bedeutet auch, man arbeiten selbst und ständig. Darüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man regelmäßig was zu essen haben möchte.

Pferdeschultüte Teil 3 - Jammern auf hohem Niveau

21. Februar 2014

... ich will jetzt jammern. Ich will jetzt meine letzten 3 Wochen gesundheitstechnisch vor Euch genüßlich auswalzen und erwarte MITLEID! Viel Mitleid!!!! Naja, ganz so ist es jetzt nicht, aber seit vier Wochen laboriere ich an mehreren Krankheitsfronten. Leider habe ich derzeit nur die Möglichkeit abzuwarten und zu schauen, was jetzt der Verursacher für Tinnitus, Zahnschmerzen, Nebenhöhlen- und Kiefernentzündung und eine veritable Erkältung ist. Der Zahnarzt sagt, die Nebenhöhle ist schuld, der Hausarzt sagt, der Zahn ist schuld, der HNO hat noch nichts gesagt und der Tierarzt hat seine ganz eigene Theorie dazu (der gibt sich derzeit auch ständig selbst die Klinke bei uns in die Hand), der wird erst etwas sagen, wenn ich hingehe. Aber ich vermute, wenn ich noch einen Hauch langen Atem beweise, wird es sich mal wieder bei mir in Wohlgefallen auflösen und ich brauch nicht zum HNO. Das ist IMMER so bei mir. Ich gebe mich nicht mit einer normalen Erkältung ab, die innerhalb von zwei Wochen Geschichte ist. NEIN, ich lange richtig zu - mache die "Krankheitenshopping"queen und nimm alles, was an Viren und Bakterien derzeit in den Auslagen geboten wird. Nach dem Motto: "Nimm drei und leide für vier."


Man siehts auf dem Foto nicht, aber das Auge ist nicht reinschwarz sondern braun
und hat eine Pupille.


Die kleine, wütende Dampfwalze

Blöd nur, mit diesen Einschränkungen arbeitet es sich eher schlecht, weil man mit Wunden lecken, leiden, Selbstmitleid und Streichhölzer zwischen die Augenlider schieben beschäftigt ist, mit Antibiotika schlucken und Ärzten auf den Nerv gehen. Ich gehe mir selber auf den Nerv und daher habe ich heute morgen beschlossen, die angeschwollene rechte untere Gesichtshälfte zu ignorieren, zwischen die zugeschwollenen Augenlider Streichhölzer zu schieben und dem pfeifenden Schwein, das sich seit 3 Wochen in meinem Kopf festgesetzt hat, in den Hintern zu treten:" Weg da, jetzt komm ich *dampfwalz*." Man, bin ich sauer.

Es hat die Haare schön

Aber, ich war die letzten Tage nicht ganz untätig. Die Pferde haben eine haltbare Frisur bekommen und den Stehertest bestanden. Nein, das ist nichts unanständig-schlüpfriges. Bei der Mähne habe ich mir einen ziemlichen Kopf gemacht, wie ich sie befestigen soll, ohne das das Pferdchen bereits beim Auspacken einen Spontanhaarausfall bekommt. Ich mußte etwas experimentieren. Ich war diese Woche also mehr friseurtechnisch unterwegs, als filzend. Die Versuche führten zum Erfolg. Ich bin stolz auf das Ergebnis und freue mich über diese Lösung. Ne, sorry, ich zeig ja schon viel hier und erzähle auch viel,  aber manches behalte ich dann doch für mich, Da steckt einfach 'ne Menge Gehirnschmalz drin.





Newton und der Stehertest

Was ist jetzt der Stehertest? Also, nicht erst seit Newton gibt es die Erdanziehungskraft, es gibt sie seit es die Erde gibt. Auch heute noch gibt es sie und sie sorgt dafür, dass solche Gebilde wie der Pferdekopf zusammensacken können. Das hat was mit dem Hebel des Kopfes vom Pferd zu tun und dem Hals, dem die Muskulatur fehlt um den Kopf oben zu halten. Also, die Burschen machen dann einen Nickmann und klappen nüsterwärts nach unten ... klappten. Mein Versuchskopf (der vom letzten Post) klappte und mußte für Versuche herhalten. Die Versuche führten zum Erfolg und die Köppe stehen jetzt seit einer Woche wie 'ne Eins. Man muß ja auch mal Erfolgserlebnisse habe, wenn man röchelnd, mit pochendem Zahn und angeschwollenem Gesicht vor sich hinleidet.

Klein aber oho

Heute gehts an die Schultüte und tada, da kommt noch eine Geschwistertüte dazu. Meine erste Geschwisterschultüte. Bislang habe ich keine gemacht, denn vom Arbeitsaufwand entsprechen sie fast den großen Schultüten. Kalkuliert man richtig, schießen die Preise recht hoch im Vergleich zur grossen Tüte. Das ist dem Kunden schwer zu vermitteln und meistens ist er dann fassungslos. Er sieht nur eine kleinere Tüte mit weniger Material, aber nicht, dass diese kleine Tüte fast genauso viel Arbeitsaufwand bedeutet wie eine grosse und wundert sich. "Aber die ist doch kleiner, ne, das ist mir zu teuer.", höre ich dann immer mal.  Das "Problem": Beim Filzen spielt bei der Preisfindung natürlich das Material eine Rolle, aber auch und das nicht unwesentlich, neben der Zeit die für den Entwurf verwendet wird, auch die Arbeit für das Filzen.



Wird Zeit das ich mal diese Wandfarbe überstreiche ... grusel.


Mein Filzprinzipienstatement

Filzen ist enorm zeitaufwendig. Wenn man gute Qualität abliefern will, was für mich selbstverständlich ist, schließlich verlange ich Geld dafür, muß man sich Zeit nehmen. Egal ob grosse oder kleine Tüte. Klar könnte ich den Kram mal eben hinflackern, ihn wattefluffigweich mit schlechter Oberfläche abliefern, der rasch die Form verliert, aber das ist nicht mein Filzerstil. Leider ist das sehr oft zu sehen. Mir dreht sich der Magen dabei um, wie oft lieblos mit diesem tollen Material umgegangen wird. Kann ich ja gar nicht gut haben.
Aber bevor ein erbostes Raunen ob meiner "Arroganz" durch die Filzerreihen geht, ich sprechen NICHT von Anfängern, da "passieren" solche Oberflächen nun mal (ich hab auch mal angefangen und kann mich daran noch sehr gut erinnern) und ich spreche auch nicht von Menschen, die nur für ihr privates Vergnügen filzen. Ich rede von den Filzern, die Geld für ihre Arbeit verlangen.

So, das brannte mir schon sooooo lange auf der Seele und ich hab mich nie getraut das hier öffentlich kundzutun, wegen des zu erwartenden Fettnäpfchens und den im versteckten ablaufenden Shitstorms, den man dann doch irgendwie mitbekommt - nu ists raus.

Pferdeschultüte Teil 2 - Versuch macht kluch

14. Februar 2014

Ich muß mich erst einmal entschuldigen weil ich etwas länger gebraucht habe um die Aktion "Pferdeschultüte" für eine kleine Pferdenärrin aus der waschkueche an den Start zu bekommen. Manchmal kommt es eben anders als man denkt, z.B. Zahnschmerzen, gepaart mit einer Nasennebenhöhlenentzündung, einem kranken Pferd und Menschen, die mit fortschreitendem Alter ihre ganz eigenen Ansichten haben .... - alles Dinge die der Mensch nicht zwingend braucht, sie trotzdem bekommt und irgendwie bewältigen muß. Dann ist abends, wenn man sich seiner Lieblingsbeschäftigung widmen möchte, oftmals irgendwie die Luft raus, so dass man nur in kleinen Schritten vorwärts kommt. Besonders dann, wenns da auch nicht klappt wie geplant . Dafür habe ich dann gestern abend, nach zähem, einwöchigen Ringen, den Durchbruch gehabt und unsere Pferde haben mir zu dem Ergebnis das allerbeste Kompliment gemacht. Dazu aber später mehr.




Also, ich hatte ja versprochen, mal den Weg zu dokumentieren wie eine Schultüte, in diesem Fall eine mit einem Pferdekopfaufsatz, in der waschkueche entsteht. Ich könnnte jetzt Romane quatschen, aber manche Gedankengänge sind einfach zu kompliziert und zu verschwurbelt, um sie hier in einem anständigen kurzen und verständlichen Rahmen unterzubringen. Ich versuche mich daher verständlich kurz zu fassen und gehe nicht explizit auf alles ein. DAS ist mal eine Herausforderung für mich ;).

1. Als erstes müssen die Proportionen des Pferdekopfes mit der Schultüte abgestimmt werden. Erschwerend kommt noch ninzu, dass der Kopf über die Tüte gestülpt wird, nicht zusammensacken , nicht kopflastig werden darf, sondern er muß sich selber ohne Probleme frei tragen können ... daher baute ich ein Papiermodell um die Maße und Proportionen herauszubekommen. 






2. Anhand dessen habe ich die Originalmaße genommen und umgerechnet, denn Wolle schrumpft beim Filzen. Je nach Wolltyp zwischen, was weiß ich und was weiß ich. Um den Schrumpffaktor herauszubekommen, muß man vorher mit der geplanten Wollsorte, sofern man das nicht schon vorher mal gemacht hat, ein Probestück filzen. Hatte ich aber schon und wußte, dass meine Wolle um 30% schrumpfen wird. Der errechnete Faktor ist 1.6 . Ich habe ihn aber nochmal vergrößert, so dass ich noch mehr walken muß um auf die gewünschte Endgrösse zu kommen, dafür erhalte ich aber auch einen sehr stabilen und tragfähigen Filz.  Bahnhof? Macht nichts, hauptsache ich weiß, was ich da mache :D.





3. Dann habe ich wohlgemut mit Probewolle gefilzt, da der Pferdekopf von der Modellierung sehr komplex ist und ich davon ausging, dass es nicht auf Anhieb ein verkaufsfähiges Modell wird, aber zumindest so, dass ich darauf aufbauen kann Ich hatte mir eine wirklich sehr tolle Schablone mit Zwischenschablonen ausgedacht. Also, ich war davon überzeugt, dass es vom Grundprinzip klappen müßte. Da steckte soviel Gehirnschmalz von mir drin - hätte ich mir schenken können. Tats aber nicht, dass klappen! Aber sowas von nicht. Es wurde ein roter Lappen, der irgendwie aussah wie ein roter Lappen. Ich habe den roten Pferdekopflappen auseinandergeschnitten, um zu schauen wie die Schablone aussieht und zu analysieren was falsch gelaufen ist. Das Ergebnis: Ich hab zuviel gedacht und mir und meinem filzerischen Können nicht genug vertraut. Bums, gings in die Hose bzw. in den roten Lappen.


4. Aufgrund dieser tiefen Erkenntnis, habe ich mich nochmal einer neuen Schablone gewidmet, neu gezeichnet und wieder gedacht. Gedacht dahin, dass der Aufsatz ja über eine konische Form gestülpt werden muß ...  also, das mit dem denken und so ... von wegen Pferden überlassen, grössere Köppe, Ihr wißt was ich meine?




5. Mir stülpte sich dann auch was über, latenter Ärger, dass ich mir nicht einfach mal das Bild eines normal bemuskelten Hengstes angetan habe. Dann wäre nicht das passiert, was passierte. Der Hals wurde zu dünn, der Versatz, der über die Tüte gestülpt wird, stülpte sich und der Kopf mit dem zu schmalen Hals stülpte sich ebenfalls - nach innen in die Tüte. Der Kopf sank langsam im Zeitlupentempo in die Tüte und hing dann mit der Unterlippe an der Oberkante der Tüte fest. Er war also nicht ganz innen verschwunden, na das läßt hoffen. Auf dem oberen Bild sieht man die Stülpung. Und auf dem unteren den zu dünnen Kopf und Hals. 




6. Das wiederum hatte zur Folge, dass ich heute nacht bis 2 Uhr im Internet auf der Suche nach Hengstbildern war, denn die haben einen ganz bestimmten Halsansatz und siehe da, heute morgen im Landwirtschaftlichen Wochenblatt, meine tägliche Frühstückslektüre, da fand ich dann in einem Artikel über Hengstauktionen ein Foto mit dem Hals, den ich suchte.  Genauso werde ich es machen, beim nächsten Pferdekopf, heute abend. Denn, dieser Kopf so gut er auch aussehen mag, er ist nur ein Probekopf und dient zur Optimierung, schließlich möchte ich die Pferdeschultüte in meine Standardprogramm aufnehmen. 




7. Aber, es ist natürlich nichts verloren und wer jetzt sagt:" Was will die, der Kopf ist doch gut?!" Fast, er ist zu schmal, der Hals zu dünn - es geht besser.  An diesem Kopf werde ich aber u.a. ausprobieren wie ich die Mähne anmontiere und wie die Augen aussehen sollen. Augen wie Pferde sie haben oder Fantasie-Augen.  Ursprünglich wollte ich die Mähne mit einfilzen, aber Proben haben mir gezeigt, dass die Wolle, die ich für den Mähne verwenden will das Spiel so nicht mitmacht und einfach ihre fantastische Fluffigkeit verliert, egal ob ich sie einpacke oder nicht. Aber, genau diese Wolle will ich für die Mähne haben, sie ist fantastisch dafür. Die bekomm ich auch noch passend.

8. Nun aber zu dem Pferdekompliment. Ich habe vorhin im Garten  meine kleine Pferdekopfversuchsanordung fürs Foto aufgebaut. Im Winter stehen unsere Pferde in einem recht grossen Areal im Anschluß des Gartens  im Winterstall, so auch dieses Jahr. Als ich den weißen Kopf auf den Ständer stellte, ging beim Herdenchef der Kopf blitzartig hoch und er kröpfte sich mit seinen 20 Jahren nochmal ordentlich auf. Pferdeleute kennen das wenn Artgenossen an der Wiese vorbei kommen, dann wird mächtig angegeben, so auch unser Seniorchef. Wobei er nicht der einzige Senior ist, wir sind ja mittlerweile die Pferdeseniorenresidenz  " Lahmer Zossen".  Die Jüngste ist 15.

Genau das machten unsere vier, sich wichtig tun und aufkröpfen mein ich - ACHTUNG ARTGENOSSE, WAS WILL DER? So standen sie da und hatten die Köppe oben. Na, dann kann ichs ja nicht so falsch gemacht haben, wenn echte Pferde erst einmal drauf reinfallen :D. Ich habe schallend gelacht. Das Foto zeigt sie allerdings,  als sie sich bereits wieder etwas abgeregt hatten und wohl merkten, dass da was nicht stimmt. So schnell hatte ich den Fotoapparat leider nicht in der Hand um das Schauspiel festzuhalte, schade. 




9. Abschließen sei gesagt, heute abend werde ich erneut einen Kopf machen und noch einige Veränderungen einfliessen lassen. Ein wenig widerstrebt es mir jedesmal den Tieren, insbesondere Pferden, ein Gesicht zu geben, weil es meistens komisch aussieht - nicht richtig für mich. Das Gesicht bekommt dann einen Ausdruck, der nicht immer stimmig ist. Daher mag ich es am liebsten,  wenn es eine Rohfassung bleibt, so das jeder seine eigene visuelle Projektionsfläche hat, dass Gehirn macht das schon. Aber, ich weiß auch, dass die wenigsten wirklich etwas damit anfangen können, wenn so ein angeblich "halbfertiger" Pferdekopf um die Ecke kommt.

Die Tage mehr aus der Pferdezuchtanstalt, wenn es heißt: Ein gutes Pferd hat keine Farbe, aber wenigstens ein Gesicht. Bleiben Sie neugierig, ich bins auch.


Ein Stück Glück

12. Februar 2014

... kann manchmal sehr häßlich sein ;). Aber schön ist alles das, was man mit Liebe betrachtet. Heute ist ein großer Wunsch von mir in Erfüllung gegangen.




EDIT// Zugegeben ist glyphisch. Das ist der Ausschnitt einer alten Kinderzimmertapete die noch an der Wand meiner zukünftigen Werkstatt klebt. Um genau zu sein, ich bin seit heute nachmittag stolze Besitzerin umbauten Raums von 1850. Allerdings von romantischer Bauernhausarchitektur ist da nichts zu sehen, eher handelt es sich um ein x-trem häßliches und etwas sehr vernachlässigtes Haus-Entlein mit bewegter Vergangenheit. Es mußte bereits eine Gaststätte, Kneipe, einen Tante Emma Laden, eine Tankstelle, Großfamilien, Mietnomaden, Therapiezentren, Jugendcliquen ertragen und stand dann jahrelang leer, weils keiner mochte, aber und das ist das Schöne, es steht in Sichtweite. Um genau zu sein, die Räumlichkeiten befinden sich gegenüber auf der anderen Strassenseite. Alles andere läßt sich richten.

Formlose Herrensocke oder Pferd?

6. Februar 2014

Was haben diese Skizze und der Pferdekopf aus Holz gemein? Richtig - sie dienen als Vorlage für eine Pferdeschultüte. 






Dieser Entwurf spukte mir schon seit zwei Jahren im Kopf herum. Ich wollte unbedingt mal eine Schultüte mit einem Pferdekopf machen, habe mich aber nie wirklich getraut ... nun habe ich mich mehr oder weniger selber vor vollendete Tatsachen gestellt und einer Kundin eine eben solche zugesagt. Ich bin gespannt was draus wird. Ihr könnt mir bei meinen Versuchen einen Pferdekopf zu filzen, der nicht aussieht wie eine alte, formlose Herrensocke in der nächsten Zeit über die Schulter schauen, ob es gelingt? Ich weiß es nicht, ich laß mich überraschen. 





Schickes Tannengrün für den Hintern

4. Februar 2014

Ich glaube nicht das die netten "Sticheleien" seitens des Ex-Freundes ein Ende haben, nun, da die Kissen für seinen Männertraum endlich fertig sind. Zugegeben, die Lieferzeit war, sagen wir mal, recht ausgedehnt ... aber ich habe die lange Wartezeit auf das Geschenk mit Zins und Zinseszins vergolten. Ich habe nämlich statt einem Kissen zwei Kissen für des Mannes neues Spielzeug gefilzt. Und wurde es gedankt? Es wurde huldvoll und mit einer nonchalanten Selbstverständlichkeit entgegengenommen, dass ich ihm am liebsten ein Kissen erst in drei Jahren hätte schenken wollen. Worum es geht?  Um Schbeschäll-Ediischhn-Kissn für des Herzallerliebsten knochigen Hintern. 




Für alle Unwissenden, die Vorweg-Homestory zum Nachlesen.

Ein bischen Grün ist auch ganz schön

Die Kissen müssen was aushalten bei diesem Mann. So dünne Makosatinbaumwollfähnchen im Tatütatajetztistgraddasangesagt-Look läuft nicht, zerfetzt innerhalb von Stunden.  Daher, ordentlich dicker, männlich markanter Filz mußte her. Also wurden Proben in reichhaltiger Auswahl, verschiedenen Qualitäten, herrlichen Grüntönen und griffigen Grammaturen gefilzt ... es wurden derer zwei. Ich meine, wir wollen es ja nicht übertreiben mit der Auswahl, nachher kann er sich nicht entscheiden. Konnte er. Er hatte die Wahl zwischen zwei Tannengrüns. Ihr glaubt gar nicht wie viele verschiedene Tannengrünsschattierungen es gibt. Meine Vorauswahl fiel auf ein schickes Tannengrün und ein weiteres, schickes Tannengrün. Das eine heller, das andere auch, aber eher Richtung Nordmanntanne changierend. Klar soweit?

Gut, es wurde das schicke, helle Tannengrün. 




 

Meine Plombe ist die Schönste und andere Erkenntnisse

Nachdem ich also Stunden damit verbracht hatte schicke, helle, tannengrüne Filzwolle auszulegen, habe ich weitere Stunden damit verbracht, diese Mengen an schicker, heller, tannengrüner Filzwolle  zu verfilzen und mit einem Landrover-Schriftzug zu verzieren. Je Kisssen einer, selbstredend. Zwischendurch war ich zweimal beim Zahnarzt, dreimal war der Tierarzt da und ich habe mehrfach Mittag gekocht, gesaugt, Wäsche gewaschen, Rechnungen geschrieben und meine virtuelle Identität auf ein erträgliches Maß zusammenschrupfen lassen, aber das wolltet Ihr ja gar nicht wissen. Ich wollte nur mit meinem Multitasking und meiner neuen Plombe angeben, mit der ich mich noch nicht so recht anfreunden kann.




 

 
 

Extradick für knochige Hintern

Zwischen all diesen, mehr oder minder sinnfreien Dingen oder Dingen die kein Mensch will, braucht oder machen möchte, habe ich die Kissen gefilzt. Mein Mann wollte sie extradick. Das die Kerle auch immer so übertreiben müssen bei den Dimensionen " ... mein Kissen ist das Dickste und ich hab sogar zwei davon ...". 
Wenn er sich aufs Kissen schwingt, pfeift es sich allerdings von lockeren 6 cm auf komprimierte 2 cm zusammen, dafür hats der knochige Hintern dann aber muckelig weich. Man wird ja nicht jünger, da sitzt man dann auch gerne mal weich. Selbst wenn man mit dem Wagen tief im Schlamm steckt, die Gummistiefel mit demselbigen schon vollgelaufen sind, die Frau rechterdings im Schlamme halbseitig versackt, weil dieser durchs geöffnete Fenster läuft und neben der Göttergattin auch die Fotoausrüstung wegzuspülen  droht,  aber Hauptsache dies alles weich sitzend und mit erhobenen Hauptes. Wer offroadet versteht was ich meine ...  - sauber kann ja jeder.





Praktisch denken, Kissen schenken

Ich habe also beide (die Kissen) ausgestopft und dann irreversibel geschlossen. Es ist kein herausnehmbares Inlett drin. Keine Schafwolle wie es sich für eine Vollblutfilzerin gehören würde,  sondern ganz profane, schnelltrocknende Bastelwolle. Denn, diese Kissen werden beim Offroaden ganz schnell dreckig, müssen entsprechend oft gewaschen und entsprechend schnell wieder trocken werden s.o.. Warum ich kein Schaumstoffinlett genommen habe? Tscha, DAS hab ich mich dann auch gefragt. Nu is zu spät und ich pack die Dinger nicht mehr an. Ich bin froh, dass sie nach drei Jahren endlich fertig sind. *hüstl*

Und wer jetzt mit Urheberrecht und son Kram kommt, hey, die Kissen sind unverkäuflich - für den eigenen, privaten Gebrauch darf man das.