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Doris Niestroj | Filz & Form.



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Doris Niestroj

P.S. die.waschkueche und dieser Blog werden von mir nicht mehr weitergeführt. Der Blog bleibt als Archiv erhalten.

Hol Stöckchen

10. April 2016

Es muß nicht immer das ganz grosse Schultüten-Kino sein. Auch Schultüten mit einer gemäßigten bis zurückhaltenden Gestaltung sind sehr wirkungsvoll. Dies ist das beste Beispiel dafür. Die Pferdeschultüte [ SCHECKE ]  mit ohne Kopf und weißem Schmetterling.

Ich bin gestern gefragt worden, wie ich zu den Gestaltungen der Schultüten stehe, die meinen Filztisch verlassen, ob das denn alles mein Geschmack sei? Meistens wird sehr vorsichtig gefragt, als hätte der Fragende Angst mir auf die Füße zu treten, weil es nicht sein Geschmack ist. Ihm persönlich zu viel, zu overdressed zu gedönsend, how ever.



Lila Schultüte mit Rosen und Hufeisen gefilzt.


Fakt ist

... dass es Schultüten sind die ich im Auftrag entwerfe und nicht für mich. Was ich gut finde interessiert nicht. Als guter Gestalter muß ich in der Lage sein, die Wünsche und Vorstellungen meiner Kunden umzusetzen - harmonisch, ausgewogen und gut gestaltet. Dabei ist es völlig Latte was ich als Privatmensch gut finde. Mein Geschmack spielt KEINE ROLLE!

Natürlich gibt es auch Wünsche bei denen ich auf die Bremse trete, weil ich aufgrund meiner gestalterischen Erfahrung weiß, das es einfach nicht gut aussieht. Nicht gut aussehen im Sinne von unharmonisch. Ich weiß, dass der Kunde vermutlich unglücklich sein wird und ich versuche natürlich auch nur Produkte aus meiner Werkstatt zu geben, hinter denen ich als Filzerin auch stehe. Schließlich ist mein Name damit verbunden. Daher erlaube ich mir schon mal die kreative Eigenwilligkeit auch "Nein" zu sagen, wenn ich weiß, dass es zu viel des Guten wird. Viel hilft eben nicht immer viel. Is so.

Harmoniebedürftig 

Tscha, ich sags mal so, Schultüten würde ich keine verkaufen wenn ich welche filzen würde die mir gefallen. Ich habe nämlich keinen Geschmack. Am liebsten mag ich es neutral, fast nichtssagend. Warum? Ganz einfach, in meinem Kopf tobt dauerhaft die bunte Gestaltungsschlacht. Es ist immer Alarm in der Birne, ich komme nie zur Ruhe. Schmeißt mir einen Brocken hin, mein Gehirn schnappt ihn sofort auf und geht damit ab. Irgendwann kommt es wieder und legt mir verschiedene Ideen hin.

Mein Gehirn ist wie ein verspielter schwarzer Labrador, der sich am meisten freut wenn er Stöckchen apportieren darf ... dann steht es schwanzwedelnd und hechelnd vor mir, mit einer Auswahl besabberter Ideenstöckchen und wartet darauf belohnt zu werden, mit noch mehr Stöckchen. Ja, das trifft es. Da immer richtig Leben im Oberstübchen ist, mag ich mich äußerlich persönlich fast gar nicht damit beschäftigen, das wäre für mich der Overkill! ich bin immer nur bestrebt Gestaltungsharmonien, respektive Gesetzmäßigkeiten, herzustellen - das ist bei mir zwanghaft. Daher finde ich auch Dinge - wenn sie harmonisch sind - gut, bei denen andere entsetzt weggehen.
Für mich sind Harmonien wichtig. Auch Unharmonisches kann sehr harmonisch in seinem vermeintlichen "Mißklang" sein.

Wenn man mich also fragt wo ich meine Inspirationen herbekomme und wie ich zu meinen Gestaltungen stehe, kann ich nur mit der Schulter zucken und sagen:" Keine Ahnung, fragt meinen harmoniebedürftigen Labrador. Wenn der mit dem Schwanz wedelt ist es richtig." ;)