Wir machen endlich unseren Kachelofen an, es gibt viel leckeren Kakao nach Geheimrezept, die ersten Bratapfel schmoren und duften vor sich hin, die früh einbrechende Dunkelheit macht Lust auf viele Kerzen und kuschelige Atmosphäre, mein Mann hat Geburtstag, die Pferde kommen von der Wiese runter in den Winterstall, ich bereitet mich auf Weihnachten vor und dabei kriecht dann immer ein klein wenig kindliche Vorfreude auf den Dezember in mir hoch.
So ein Grundofen mit 11 KW ist nix für Pingelige. Damit heizen wir unsere Wohnung von 180 qm. Bedeutet, es muß täglich eine Menge Holz reingeschleppt werden, bedeutet Brösel ohne Ende. Nach ca. 6 Monaten hat man die Schnauze von dem Geknirsche unter den Sohlen, der Aschestaubschicht und dem Holz reingeschleppe voll. Woher kommt das Holz? Wächst direkt als Buche vor unserer Haustür. GG schlägt es alljährlich im Wald ein. Ihr wollt jetzt nicht wissen, wie niedrig unsere Heizkosten sind, oder? ;)
Aber etwas ganz Wichtiges, was vermutlich viele Städter unter Euch nicht so mitbekommen, wie ich, die in einem 750-Seelenkaff umgeben von Buchenwäldern wohnt, die Natur wird still. Es legt sich eine irgendwie melancholische Ruhe über die Wälder. Wenn ich dann laufe, am liebsten laufe ich um diese Zeit in die Dämmerung hinein, kann man diese Ruhe und Stille fast körperlich spüren. Das ist einfach eine wunderschöne, dichte Atmosphäre, die nur im November entsteht und die ich an diesem Monat so sehr liebe.
Übrigens mein Novemberrezept, ab späteren Nachmittag, egal bei welchem Wetter, rein in die Klamotten und eine Stunde durch die stillen Wälder gelaufen. Danach heiß geduscht und die Welt ist in Ordnung. Wunderbar entspannend.
- -