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Ungläubig

1. April 2011

... es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die kann man nicht erklären, man kann sie nur annehmen. Ich bin in manchen Dingen ein ungläubiger Thomas. So auch bei meinem Tennisellenbogen. Eine ellenlange Geschichte die sich im akuten Stadium, von heute zurückgerechnet ca. 16 Monate hinzog. Es gab Auf und Abs - wobei eher Abs das Bild prägten. Es gab Frust, es gab Schmerzen, es gab Tränen, es gab Hoffnungslosigkeit, Wut und Enttäuschung. Das volle emotionale Programm. 16 Monate Dauerschmerz. Mal mehr, mal weniger stark, manchmal auch schmerzfrei - leider nur von kurzer Dauer.

Der letzte Griff in die schulmedizinische Trickkiste, bevor eine OP auf den Plan gerufen worden wäre, war die 4-wöchige Stillegung mittels einer Gipsschiene, Anfang des Jahres. Eigentlich wollte ich nicht, ich hab mich breitkloppen lassen. Zwangsoptimismus war die Parole. Nach Abnahme der Schiene war der Katzenjammer gross, Schmerzen wie in der schlimmsten Phase. Der Arzt meinte, dass es normal sei. Schlimmere Schmerzen als vor der Stillegung? Normal, 4 Wochen später? Ich fühlte mich im falschen Film. Der letzte Gang wäre die OP gewesen. 50 zu 50 Heilchancen. Fast wie Lotto.

Es gab da jemand, der mir die Ostheopathie empfahl. "Versuch es". Es kostet Geld, Geld, dass die Krankenkasse nicht zahlt - meine jedenfalls nicht. Aber letztendlich, was sind die "paar" Euros gegen 16 Monate Schmerzen und nur bedingte Aussicht auf Schmerzfreiheit? Was solls, ein Versuch war es wert. Der rettende Strohhalm?

Es gab ein Vorbereitungsgespräch. Schon während des Gespräches wurde das bestätigt, was ich schon länger vermutete hatte, ich war muskulär völlig entgleist, bereits vor Jahren, durch einen schweren Unfall. Der Ellenbogen war ein Symptom für eine körpliche Schieflage, die u.a. durch den Unfall entstanden war. Dysbalance ist das Zauberwort. Es wurden drei Therapieeinheiten abgesprochen und danach würde sich zeigen, ob noch mehr folgen müssen. Man versprach mir baldige Schmerzfreiheit.

Man hat mir viel versprochen. Man hat es gehalten. Bereits nach zwei Therapien zu je 1 Stunde, im Abstand von 10 Tagen, bin ich so gut wie schmerzfrei und es wird von Tag zu Tag deutlich besser. Ich hab es nicht geglaubt. Manchmal gibt es Dinge zwischen Himmel und Erde, die kann man nicht erklären. Man kann sich einfach nur freuen.

Ich sitze hier und hätte ich keine Ohren, würde ich vor Freude im Kreis grinsen. Es wird noch eine 3. Stunde folgen. Ob sie noch notwendig ist, hatte der Therapeut bezweifelt. Ich möchte es aber. Nicht unbedingt für den Körper, sondern für den Kopf, der nicht so schnell mitkommt, noch im Dauerschmerzmodus arbeitet und irgendwie völlig irritiert ist, wie der Rest des Menschen ;). Der Arm wird immer meine Achillesferse bleiben, das ist mir klar, aber ich kenne jetzt den Weg und fühle mich nicht mehr so hilflos.

Ich geh jetzt Schmerzfreiheit geniessen - meine Güte ist das schön!

Euch wünsche ich ein schönes Wochenende.