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Doris Niestroj | Filz & Form.



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Doris Niestroj

P.S. die.waschkueche und dieser Blog werden von mir nicht mehr weitergeführt. Der Blog bleibt als Archiv erhalten.

Habt Ihr Lust...

25. Mai 2009

... mich auf meiner gestrigen Wanderung virtuell zu begleiten? Gestern hatte ich den ganzen Tag ganz alleine für mich. Ich konnte tun und lassen was ich wollte und brauchte auf Nichts und Niemanden Rücksicht nehmen. Toll, so ein Tag. Begonnen hat der Sonntag mit einem Kuchenfrühstück vor dem PC..., hier geschaut, dort geschaut, durch die Bloggerwelt gesurft. Aber letzendlich lockte mich das Wetter und ich machte mich, bewaffnet mit der Kamera, auf den Weg.

So, dann kommt mal mit. Ganz wichtig, dass passende Schuhwerk. Es wartet nämlich ein dreineinhalb-stündiger Marsch auf Euch. Mein Tipp: Klickt auf die Bilder um sie in der vergrößerten Darstellung besser betrachten zu können.


Wie Ihr seht, habe ich diese flachen Treter auch in Rot. Angebrachter wären aber eigentlich stabilere Schuhe, doch bei dem Wetter. Erst mal raus aus dem Dorf. Wir folgen in Teilen dem Dreizehnlindenweg. Das ist ein Rundwanderweg und Teilstück des europäischen Wanderweges.



An diesem Punkt gabelt sich unsere Route und wir gehen rechts den unbefestigten Feldweg hoch. Begleitet vom treuen Schatten. Im Juni, sofern es das Wetter zuläßt, kann man in diesem hohlen Weg Glühwürmchen tanzen sehen. Ich habe es erst einmal erlebt und war total fasziniert!


Versteckte Schönheiten am Wegesrand. Der gemeine Schneeball (2.v.l.) hat eine magische Anziehungskraft auf Insekten. Für die menschliche Nase eher weniger. Der Wiesenfuchsschwanz blüht bereits, min. 2 Wochen zu früh (1.v.l).

Es geht steil bergauf und ich komme bei diesem drückenden Wetter ziemlich ins schnaufen. Daher drehe ich mich nochmal um, verpuste etwas und geniesse die Aussicht auf das Dorf.


Mähzeit, auch min. zwei Wochen früher als sonst. Unser Gras steht noch und mal wieder ist das Gatter offen. Derweil nutzt der Milan die enorme Thermik und gleitet suchend über die Felder und Wiesen. Er wird fündig, denn durch die abgemähten Wiesen haben vermutlich wieder einige Tierkinder den Tod gefunden, weil die Wiesenbesitzer sich nicht die Mühe machen und vor dem Mähen die Wiese nach Rehkitzen etc. durchsuchen.

Bei ganz dichtem Grasbestand sollte man einen Jäger bestellen, der einen Jagdhund hat, damit dieser die Kitze findet. Die Kitze wird der Hund direkt nicht finden, weil Kitze keinen Eigengeruch haben, aber die Spur der Mutter, die einmal täglich zum Säugen kommt. Wir hatten schon mehrfach Kitze im Gras gefunden und drumherum gemäht. Kennen aber auch mittlerweile die Stellen, wo die Ricke jedes Jahr ablegt. Es gibt aber noch mehr Tricks um der Ricke klar zu machen das sie ihr Kitz von der Wiese holen muß.



Ein Abstecher auf unsere Wiesen. Es ist mir leider nicht gelungen die vielen Schmetterlinge, die gestern meinen Weg kreuzten, zu fotografieren. Die sind einfach zu hektisch die Burschen. Einzig, dieser ausgefranste Kerl vom letzten Jahr ließ sich fotografieren. Ein Tagpfauenauge, das in irgendeiner Baumspalte den Winter überstanden hat.



Landschaft wohin man blickt. Die letzten Rapsblüten strahlen noch gelb und geben den Blick auf den Nachbarort frei. Da haben die Strassen keinen Namen sondern nur Nummern.


Am Dorf vorbei befinden wir uns jetzt mitten einer typischen Agrarlandschaft. Leider geben die Feldränder nicht mehr viel an Wildgewächsen her. Der chemischen Keule sei 'Dank'. Es sieht alles sehr aufgeräumt aus. Bis hier hin sind es bereits 1,5 Stunden. Na, brennen die Füsse schon?



Schlecht frisierte Eiche (3.v.l) und mein Schatten (1.v.l.) will 'ne Pause. Grün wohin das Auge reicht. Weit weg von der Zivilisation.


Strukturen am Wegesrand.


Doch Zivilisation. In mitten wogender, grüner Felder und noch mehr Landschaft steht ein altes Gehöft in Ständerbauweise. Man nennt das auch Fachwerk ;).

Andere hinterlassen still ihre Spuren. Der eine heißt BP (würde man hier buddeln, würde man ein dickes, schwarz ummanteltes, mehradriges Kabel finden) und die beiden anderen gehören dem Steinmarder (2.v.l. unten) und dem Damwild (3.v.l. oben)

Naturschutzgebiet 'Die Emde'. Einfach nur die Stille geniessen und den Knoblauchgeruch des langsam verblühenden Bärlauches einatmen. Puh, das riecht.

Naja, so still ist es nicht, die Waldvögel machen schon einen ganz schönen Rabatz. Bis jetzt ist uns noch keine Menschenseele begegnet und wir sind bereits zwei Stunden unterwegs.

Deutschlands Wald erstickt im Schilderwald. Die braunen Hinweistafeln haben aber einen recht interessanten Text aufzuweisen. Ansonsten, der Baum das Zeichen für den Dreihzehnlindenweg, die Raute für den Rundwanderweg und hoppla, hier geht's bergab. FESTHALTEN.............


Stärkung gefällig? Da müßt Ihr allerdings noch etwas warten, auf köstliche Hagebuttenmarmelade, zuckersüße Walderdbeeren (besser Finger von lassen, wegen dem Fuchsbandwurm) oder Holundersirup, der aber erst ab August machbar ist. Vorher kann man natürlich schon die Holunderblüten ausbacken. Auch lecker. Wobei die Blüte erst jetzt beginnt. Einzig die Waldmeisterbowle mit frischem Waldmeister ist schon möglich.



Jetzt sind wir bereits drei Stunden unterwegs und können schon den Talkessel sehen, in dem das Dorf liegt. Auch hier wieder Landschaft, Landschaft, Landschaft in allen möglichen Grüntönen. In der dicken Kastanie sitzen regelmäßig Falkenjunge und rufen nach ihren Eltern.

Na, kennt Ihr den Schrein? Vor dreieinhalb Stunden sind wir rechts den Weg hochgegangen. Jetzt kommen wir links den Weg wieder runter. Wir sind ca. 20 Kilometer marschiert. Jetzt qualmen die Füsse und es dürstet mich nach einer Erfrischung!


Ich hoffe, Euch hat die Wanderung durch die ostwestfälische Agrarlandschaft und die umliegenden Wälder etwas gefallen.

So, dann werde ich mich jetzt mal dem Rest der Woche widmen.
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Doris
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