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Doris Niestroj | Filz & Form.



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Doris Niestroj

P.S. die.waschkueche und dieser Blog werden von mir nicht mehr weitergeführt. Der Blog bleibt als Archiv erhalten.

Doris' Märchen vom silbernen Hirschen

7. September 2010

Wie versprochen hier nun die Weiterführung meiner rosafarbenen Neverending-Story. Letztendlich sind es ja eher Stories geworden a) zwei rosafarbene Taschenrohlinge und b) ,mit diesem, insgesamt 7 Posts, bislang. Glaubt ihr nicht? Na, dann schaut mal rechts in die Spalte (ich hoffe es sieht sie jetzt JEDER) und zählt mal, lesen müßt ihr nicht unbedingt. Es besteht kein Lesezwang in meinem Blog. 

Also, ich hab hier  zwei rosafarbene Taschenrohlinge liegen, seit 1,5 Jahren. Diese sollten eigentlich an einer  Da.wan.da-Farbaktion April 2009 teilnehmen. Farbvorgabe: Rosa-Braun-Weiß. Ich hab irgendwann abgebrochen, weil mir der ursprüngliche Entwurf nicht mehr gefiel, bzw. ich irgendwann zu der Erkenntnis gekommen bin, das diese Farbkombination eher weniger kauffreudige Liebhaber von handgeklöppelten Taschen auf Filzbasis  finden dürfte.

Dumm ... dumm ... dumm.  Der ursprüngliche Entwurf sah nämlich eine umlaufende braune Stoffmanschette mit weißen Punkten (Punkte werden ja immer wieder gern genommen) vor. Natürlich hatte ich den Grundkörper von den Proportionen so angelegt, dass da auf jeden Fall eine Manschette anschließen muß. Jetzt war esaber so, dass ich keine Stoffmanschette mehr annähen wollte. Ich wollte lieber wieder dem Filz  mehr "Raum" geben. 

 Ja, bin ja nicht dumm - so liebe Hardcorefilzer jetzt mal bitte wegschauen oder ganz tapfer sein, ich weiß das treibt Euch die Tränen in die Augen - ich habe einfach eine Manschette gefilzt und diese ANGENÄHT! Zugegeben, ich hab mich dabei ganz gut gefühlt.



Damit war ich meinem Ziel der filzgewordenen, in sanftem Rosa gehaltenen   Interpretation des Märchens vom silbernen Hirschen (nein, das Märchen gibt es nicht, hab ich mir grad ausgedacht)  unter Verwendung  traditionalistisch-folkloristischer Gestaltungselemente glatte 10cm näher gerückt.






Liebe "Mit"-Filzerinnen ihr könnt  jetzt wieder gucken, der schlimmste "Filz-Pfusch" ist vorbei  ;). Manchmal heiligt der Zweck eben die Mittel. Hätte ich es nicht gemacht, wäre die Tasche auf Nimmerwiedersehen in einer Ecke gelandet. Das schmerzt meine Seele, schließlich habe ich das Teilchen ja eigenhändig im Schweiße meines Angesichts hergestellt. Es gibt für jedes Problem min. 3 Lösungen. Dies ist eine davon.

Damit das Mittel zum Zweck, in diesem Fall die nachträglich angebrachte Manschette,  auch hält, wurde ein Kantenband von innen verbindend angenäht. Wenn "Filz-Pfusch", dann aber bitte auf aller-,aller-,allerhöchstem Niveau. 

So und was bedeutet das? Das bedeutet man sieht das Kantenband von innen. Gestalterisch nicht wirklich Designpreisverdächtig. Also mußte ein Futter her, obwohl diese Tasche kein Futter haben sollte. Tja, das ist diese Chaostheorie, die dafür sorgt das ein Schmetterling  in China mit den Flügeln schlägt und ich in Folge mehr oder minder  kausaler Zusammenhänge ein Futter in eine rosafarbene Filztasche nähen muß. 

Ich hätte es natürlich auch so lassen können und so tun können, als müßte das so - von wegen der kreativen Freiheit. Aber irgendwie fühlte ich mich in meinem ganz persönlichen ästhetischem Empfinden nachhaltig von dem sichtbaren Kantenband gestört. Übrigens, unbedingt erwähnenswert, die Außenkante sollte so ungleichmäßig aussehen. Dies ist ein von mir bewußt gewähltes Gestaltungsmerkmal und keine schnell und schlampig ausgeführte Arbeit!




Das Foto zeigt im übrigen nicht das Kantenband, sondern die äußere Veredelung mit einem Seidenripsband. Zurück zum Futter. Klar mit Punkten ... - nein, ohne Pilze, ohne Rehe und unbedingt ohne Eulen. Schließlich interpretiere ich in Filz das Märchen vom silbernen Hirschen und nicht von der silbernen Eule mit Pilzrehe.




Ich mußte sowieso ein Futter einnähen, da der ursprüngliche Entwurf die Henkelbefestigung an der Stoffmanschette vorgesehen hatte. So versuchte ich jetzt zwei Fliegen mit einem Futter zu erschlagen. Abdeckung des Kantenbandes inklusive integrierter Henkelanbringungsverankerungsmöglichkeit. Boah, das Ergebnis riecht verdammt nach Patentierung und dem Pudelitzer. 

Nun, wenn ich schon die Nähmaschine bemühe, kann ich auch gleich die Tasche, aus Sicherheitsgründen vor Langfingern, mit einem Reissverschluss versehen und innen, als weiteres Funktionshighlight, neben Kantenbandversteckung und Taschenhenkelverankerungsanbringung, eine Handytasche in Smartphonegrösse einnähen.




Ich habs natürlich wieder übertrieben. Anders gesagt, ichsch hab net nachgedacht!!!! Die Fotos zeigen, was man für eine Innentaschenmöglichkeit verwenden kann, wenn man a) zuviel Zeit hat, b) nicht so etwas schon immer mal ausprobieren wollte und c) nicht alle am Brennen hat. Eine Smartphoneinnnentasche geht natürlich viel einfacher. Das ist die Luxusausführung und hat mir glatte 2 Stunden Arbeit abgenötigt. 



  
Jaja, ihr Textil- und Bekleidungsdesigner, Schneidermeister etc. pp.  kippt ruhig vor Lachen vom Stuhl, so sieht das aus wenn ein Produktdesigner in Eurem Genre wildert, keine Ahnung aber davon ganz viel und mit Diplom ;). 
  
... und wie es weitergeht, nachdem sich ein Teil der Bevölkerung vom ihrem Lachflash erholt hat, bzw. das grandiose Finale, seht ihr demnächst in diesem kleinen aber eigenwilligen Programmkino. Vielen Dank fürs zuschalten.