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Doris Niestroj | Filz & Form.



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Doris Niestroj

P.S. die.waschkueche und dieser Blog werden von mir nicht mehr weitergeführt. Der Blog bleibt als Archiv erhalten.

Royalities

24. April 2011

Wie versprochen, möchte ich heute diesen Teaser auflösen. Dabei handelt es sich um drei Wärmeflaschen im royalen Look. Nein, ich wurde nicht durch DIE Hochzeit des Jahres inspiriert. Diese Heraldikmotive habe ich schon öfters verwendet, bevor K & W auch nur im Entferntesten daran dachten zu heiraten.






Wärmflaschen mit gefilzten Hüllen bei diesem Wetter? Das ist doch eher was für die kalte Jahreszeit? Für mich als Wärmflaschennerd  haben Wärmflaschen IMMER Saison. Besonders jetzt.




Beginn der Grillsaison, da wird oftmals mehr gefuttert als der Magen-Darmtrakt verarbeiten kann, eine wärmende Wärmflasche entspannt die gedehnten Wände. Badezeit - Plantschen bis die Schwimmhäute wachsen und die Lippen blau werden, dazu viel Eis und obendrauf kalte Softgetränke mit ordentlich Blubber ... am Abend ist der Katzenjammer da. Die Blase zwickt bei den Jüngsten und der Magen auch ... her mit der Wärmflasche. Der Garten ruft - es wird auf Knien durch die Rabatten gerobbt, dass die Wirbel nur so knacken ... "Rücken" ist vorprogrammiert. Die Sonne lockt, das Cabrioverdeck wird geöffnet ... abends ist der Hals steif - eine Wärmflasche, bezogen mit einer strapazierfähigen, kuscheligen Filzummantelung, angefüllt mit heißen Wasser kann da Wunder wirken. Da fährt man doch glatt am nächsten Tag wieder mit geöffnetem Verdeck - mit dem Gedanken "Ich hab ja 'ne schick angezogene Wärmflasche zuhause. Die wuppt das schon".

Also, wer behauptet jetzt noch, dass Wärmeflaschen nur was für die kalte Jahreszeit sind? ;)

So und wie entstehen diese kuscheligen Ummantelungen für die ultimative Geheimwaffe gegen Zwicken, Knirschen, Beißen, Reißen und Co? Schaut selber.



  Auslegen und Anfilzen der Wolle für den rückseitigen Hotelverschluß.

Kantenbearbeitung - schön gerade muß es sein.


Der fertig angefilzte Hotelverschluß.


Anfilzen der feuchten Wolle für die Vorderseite.


Zupfprobe. Hier muß wohl noch gefilzt werden ... 


 ... und kneten, kneten, kneten.


Jetzt wird der Vorfilz aufgelegt. Das kann recht früh oder auch recht spät während des Filzprozesses geschehen. Je früher, desto verwaschener die Ränder. Je später, desto schärfer die Ränder. Allerdings läuft man schnell Gefahr, wenn man den Moment verpaßt, dass der Vorfilz sich nur noch sehr schlecht mit dem Untergrund verbindet.


Vorsichtiges Einfilzen des Motives. Ich lege am Anfang ein Fliegengitter drüber, damit nichts verrutscht.


Die Hülle ist fertig gefilzt, aber noch nicht gewalkt. Noch ist das Motiv sehr Weiß. Im Laufe des Walkvorganges wandern sowohl die Fasern des roten Filzes, als auch die Fasern des weißen Filzes ineinander und verbinden sich.  Dadurch "verwaschen" die Farben. Der ehemals weiße Filz ist zum Ende des Arbeitsganges mit roten Fasern durchsetzt.


Hier die drei Hüllen noch ungewalkt. Jetzt ist Beinarbeit gefragt. Zum Amüsement mancher Filzerin walke ich mit den Beinen. Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht. Ich bin ein Freund von sehr dichten Filzen, dadurch ist das Material strapazierfähiger und die leider unvermeidliche Pillingbildung hält sich in Grenzen. Aber um sehr dichten Filz zu bekommen, muß man mit den Armen sehr lange und sehr kräftezehrend walken - mir gehts jedenfalls so. Meine Arme fanden das NIE besonders spaßig und machten sich schnell bemerkbar. Daher bin ich ganz fix dazu übergegangen mit den Beinen zu walken. a) schont es die Arme, b) bin ich recht schnell fertig und c) erhalte ich einen sehr dichten Filz.

Einige Filzerinnen werden jetzt einwerfen, man könne nicht so gut koordiniert walken wie mit den Armen und es ist umständlicher. Doch, man kann sehr koordiniert walken, eine Frage der Übung und stimmt, es ist etwas umständlicher - aber meine Gesundheit ist mir wichtiger.


Die erste Hülle ist fertig. Jetzt  kann man sehr schön den Effekt des Faserwanderns sehen, die ehemals weiße Fläche ist nun mit roten Fasern durchsetzt. Der Filz ist zwar relativ dünn aber sehr dicht gewalkt. Es dauert daher etwas bis die Wärme ihre volle Wirkung entfalten kann, denn Filz isoliert hervorragend, je dichter desto besser, aber das Wasser bleibt auch länger warm und die Hülle ist sehr strapazierfähig. Übrigens waschen kann man sie auch. 

So und wer sich jetzt für die kommende Wärmflaschenhochsaison stilvoll wappnen möchte, der findet die schmucken Drei mit den klangvollen Namen Heinrich, Ludwig und Richard hier, inklusive Wärmflasche und Waschanleitung.