Heute bin ich das erste Mal beim Filzen an meine körperlichen Grenzen gestossen. Selber Schuld kann ich nur sagen ... man sollte vorher IMMER eine Filzprobe machen, auch wenn es sich um die gleiche Wollqualität handelt. Man sollte, nie, niemals einfach die schon mal verwendete Schablone nehmen ohne zu kontrollieren.
Notiz an mich selbst: Grüne 21 mic Wolle filzt ANDERS als hellgraue 21 mic Wolle, auch wenn es die gleiche Qualität ist, vom gleichen Anbieter. Vermutlich liegt es an der Färbung, dass die Wollqualitäten so unterschiedlich reagieren. So schwerfällig wie die graue Wolle sich beim Walken getan hat, Hilfe, hab ich mit noch keiner Wolle erlebt. Ich habe noch nie die Möglichkeit in Anspruch genommen Wolle gegen einen harten Gegenstand zu schlagen, damit sie schrumpft ... heute stand ich nach stundenlangen Walken, mit Armen und Füßen, vor dem Hauseingang und habe die Schultüte Nr. 4 mit wachsender Begeisterung gegen einen Holzpfeiler geschlagen. Funktioniert! Ich habe sage und schreibe in der Länge noch 5 cm rausgeholt und in der Breite 4 cm, obwohl ich vorher schon eine Stunde mit den Füßen hardcoregewalkt habe ... die Tüte ist jetzt ausgewalkt, mehr geht nicht.
Im Moment weicht sie ein, damit die letzten Seifenreste ausspülen, anschließend der berühmte Schuß Essig - von wegen der Neutralisation ... und bald Fotos ... ihr müßt euch noch etwas gedulden. Schade, dieses Motiv ist durch das enorme Walken nicht mehr ganz so scharfkantig, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber so ist das mit dem Filzen halt, ein bißchen Zufall und Eigenleben bleibt.
