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Auf Du und Du ...

2. Oktober 2011

... mit 16 Micron und Fliegenpilzen, die man nie filzen wollte.

\\ Part 2 "Was ist Micron"?

Wie bereits hier *click* angedroht, beginnt heute meine Miniserie  mit dem langen Titel  "Auf Du und Du mit 16 Micron und Fliegenpilzen, die man nie filzen wollte.





Ich schmeiße ja ganz gerne mal mit hochwichtigen Filzfachchinesisch-Ausdrücken um mich, die Ottonormalnichtfilzer eventuell nicht versteht - pure Wichtigtuerei ;). So spreche ich auch gerne in Verbindung  mit Wollqualitäten von Micron. Micron ist eine Maßeinheit und zeichnet die Dicke einer (!) Wollfaser aus. Eigentlich eine veraltete Angabe. In Wirklichkeit heißt es nämlich Mikrometer. Bedeutet, 1 Micron ist 1 Mikrometer und 0,001 mm stark.  Hat jemand von Euch schon den Ausdruck "Mü" gehört? So wird das Kürzel, griechisch für Mikrometer, meistens ausgesprochen. Korrekt wird es "Mi" ausgesprochen, aber jeder spricht von "Mü" und es sieht so aus µ.  Dieses Zeichen bedeutet Mikrometer µm.

Im Allgemeinen werden die Wollqualitäten im Handel in folgende Feinheiten aufgeteilt

  • superfein 14-16 µm
  • extra fein 17-19 µm
  • sehr fein 20-23 µm
  • fein 24-28 µm
  • mittelfein 29-32 µm
  • grob 32 -36 µm 

Das heißt, je niedriger die Zahl ist, die genannt wird, desto feiner ist die Qualität. Mir ist derzeit keine Schurwollqualität zum Filzen mit einer Stärke von 14 Micron auf dem deutschen Markt bekannt. 16 Mikrometer ist das Feinste, was es meines Wissens derzeit käuflich zu erwerben gibt. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Diese 16 Micron, bzw. Mikrometer Wollqualitäten stammen im allgemeinen von Merinoschafen aus warmen, trockenen Ländern. Dort benötigt das Schaf nicht so einen dichten, groben Pelz um gegen rauhes Klima gefeit zu sein, wie z.B. in Norwegen.

Nun wird sicherlich die Frage aufkommen, aber Kaschmir ist doch bestimmt viel weicher als 16 Mikrometer? Stimmt, ist aber keine Schurwolle, sondern das gekämmte Unterhaar der Kaschmir- ziege. Wobei es auch hier Ausnahmen gibt, die Industriestaaten scheren, in Nepal und Tibet wird die Unterwolle traditionell noch ausgekämmt und ergibt pro Tier/Jahr max. 150 -200 gr. Wolle - jetzt versteht "man" warum Kaschmir so teuer ist. Schurwolle hingegen bedeutet, dass es sich um 100% reine Wolle vom Schaf handelt, die geschoren wurde.

Das Bild oben zeigt ein mit 16 Mikrometer starker Wolle, ziemlich huddelig, ausgelegtes Musterstück.  Wozu und was das soll, lest Ihr im 3. Teil der Serie "Auf Du und Du mit 16 Micron und Fliegenpilze, die man nie filzen wollte."