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Doris Niestroj | Filz & Form.



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Doris Niestroj

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Aber sowas von schräg ...

24. Februar 2012

... was mir gestern passiert ist. Ich wollte zur Post. Das ist ja schon mal nichts besonders, aber unsere Post liegt in einer kleinen, engen Seitengasse. Rechts Parkbuchten vor der Post, links absolutes Halteverbot. Gegen 15.30 Uhr tummelt sich dort täglich die halbe Kleinstadt, um Geschäftspost wegzubringen. Eigentlich meide ich diese Zeit, weil es mir dann dort wirklich zu tummelig und zu eng ist. Nun ja, war gestern eben anders.

Ich fuhr also im gemäßigten Schritttempo die Gasse hinein und links, im totalen Halteverbot, stand eine Frau mit ihrem silbernen Kombi halb auf der Straße, rechts war noch eine von drei Parkbuchten frei - die hinterste. Die beiden vorderen waren von Autos belegt. Nach vorne kam ich nicht mehr weiter, weil die Frau mit ihrem silbernen Kombi die Strasse völlig versperrte und rechts ein weiterer Wagen, ebenfalls ein Kombi in Blau, zwar in der Parkbucht stand, aber ca. 30 cm auf  der Strasse. Also fuhr ich dicht an den neben mir stehenden Lieferwagen in Parkbucht Zwei, um rückwärts in die hinterste der drei Parkbuchten zu fahren. Was passiert, bedingt durch die Enge und die Tatsache, dass ich nicht gesehen hatte das der blaue Kombi ziemlich weit auf der Gasse stand, touchierte ich dessen hinteren, linken Kotflügel .... knnniiiirrrrrrrrrschhhhhh.

"Oh, ne nä", entfuhr es mir. Ich stand mitten auf der Gasse, festgerammelt wie ein Korken zwischen zwei scheiße geparkten Kombis und hatte einen davon geschrammt. Also machte ich den Warnblinker an, stieg aus und begutachtete den Schaden. Ordentliche Schramme. Ich in die Post, mein Wagen (übrigens ein Fiat 500, also ein kleines Kerlchen und das passte nicht mehr zwischen die parkenden Autos) stand immer noch wie ein Korken und fragte, ob jemandem der blaue Kombi gehört? Niemand meldete sich. Ich fragte dann die Frau mit dem silbernen Kombi, ob sie als Zeugin dienen könnte, weil ich jetzt die Polizei rufen würde, damit die den Schaden aufnehmen, weil ich den Halter nicht ausfindig machen kann. Zettel hinter Windschutzscheibe oder ähnliches ist NICHT erlaubt und bedeutet Fahrerflucht.

Tja und wer weiß was der Besitzer für ein Mensch ist? Da kann man richtig was von machen, wenn man will. Also ging ich auf Nummer sicher, suchte Zeugen und wollte die Polizei rufen. Ich fragte also die Dame mit dem silbernen Kombi, da sie ja indirekt am Unfall durch ihr falsches Parken beteiligt war.Die hat sich mit Händen und Füssen gewehrt und wollte nichts damit zu tun haben. Ich wäre schuld, ich müsse zusehen wie ich damit klar komme. Sie hatte vermutlich Angst, dass sie ein Ticket kassiert, weil sie im totalen Halteverbot stand und die Strasse dadurch blockierte. Schwupps, schmiß sich das alte Mädel, die sich vorher mühselig aus dem Auto quälte, in einem behenden Tempo in den silbernen Kombi und rauschte ab.

Ich fragte ander Personen, ob sie sich als Zeugen den Schaden eben anschauen könnten, keiner wollte. Selbst meine ehemaligen Arbeitskollegin, die mich sehr gut kennt und zufällig vorbeikam ließ sich ebenfalls nicht dazu  überreden. Das dazu und das bei einem mickrigen Bagatellschaden - ich sag nur Wegschaumentalität.

Ich rief die Polizei. Denn die muss ich in diesem Fall rufen, keiner Halter in der Nähe, ich darf mich nicht vom Unfallort entfernen, wegen Fahrerflucht. Wer weiß schon wann der Besitzer wiederkommt?

Da kam der Halter um die Ecke, eine ältere Dame. Nett, freundlich. Ich zeigte ihr den Schaden und sagte, dass ich bereits die Polizei angerufen hätte, die gleich kommen müßte, weil ich sie nicht ausfindig machen konnte. Sie winkte ab, sagte die paar Kratzer (die waren aber tüchtig) würden sie nicht stören, ausserdem hätte sie ja auch nicht ordnungsgemäß geparkt, ich solle die Polizei abbestellen. Setzte sich ins Auto und fuhr weg. Ich habe noch versucht von ihr den Namen zu bekommen und sie gebeten eben zu warten, dann könne man ja gemeinsam der Polizei erklären das wir uns bereits geeinigt hätten. Nö, wollte sie nicht, wäre doch alles o.k. Ich bestand darauf das sie blieb, alleine schon wegen der möglichen Versicherung. Man kann nämlich noch 2 Jahre NACH einem Schaden diesen anmelden oder nach Hause fahren, noch mal ordentlich gegen treten und dann doch eine Schadensmeldung machen. Alles schon erlebt. Ich bat sie um ihren Namen, den sie mir nicht nennen wollte, fuhr davon und ließ mich dumm stehen.

Ich rief bei der Polizei an und wollte die abbestellen und erzählte was vorgefallen war, der nette Herr am anderen Ende lachte sich eins. Ich solle da bleiben, die Kollegen wären gleich da.

Die kamen auch und schauten etwas irritiert und fingen an zu schmunzeln, als ich denen die Story erzählte. Wie, die Geschädigte ist davon gefahren? Ja. Haben Sie das Kennzeichen, ja. ... . Tja, Ende vom Lied, sie hätte da bleiben müssen, obwohl sie die Geschädigte war. Auch wenn es vermutlich nur ein Bagatellschaden ist, sie darf sich nicht einfach so ohne weiteres vom Unfallort entfernen gegen meinen Willen, das ist Fahrerflucht. Ich war etwas verblüfft, damit habe ich nicht gerechnet. Die Frau hat es sicherlich gut gemeint, aber ihr Verhalten war von gesetzeswegen nicht korrekt.

Ich verstehe das nicht, es war doch nicht wirklich was passiert. Ich hatte mich richtig verhalten und wäre die Polizei gekommen, hätte ein Satz von uns beiden genügt:" Wir haben uns bereits geeinigt." Ich habe die Straftat zugegeben und hätte 20,00 Euro Ordnungswidrigkeit bezahlt. Der Schaden wäre aufgenommen worden und die Frau hätte sich noch in Ruhe zuhause den Schaden anschauen  und sich dann bei Bedarf bei mir melden können. Es wäre nichts passiert. Jetzt, jetzt hat sie, obwohl ich das wirklich nicht wollte, eine Anzeige von Vater Staat wegen Fahrerflucht am Hals. Nein, ich habe sie nicht angezeigt, wozu auch.

Ich bin gespannt was da noch kommt. Lustigerweise kam zu dem Zeitpunkt auch noch unser Versicherungsvertreter um die Ecke, Kleinstadt eben, und fragte amüsiert, ob die Polizei mir gelte? Ja, er könne  gleich dableiben, sich die Sache mal anschauen und anhören. Er kennt die Frau ... Kleinstadt.

Ist das schräg oder ist das schräg? Und meine Gedanken dazu, warum will keiner bei so einem Bagatellschaden als Zeuge auftreten, selbst Bekannte nicht und warum reagieren die Menschen bei so kleinen Schäden bereits so hysterisch auf  die Polizei? Mich wundert es nach dem gestrigen Tag nicht mehr, dass einige Dinge passieren, wie sie passieren, weil die Menschen NICHTS DAMIT ZUTUN HABEN WOLLEN und keine Scherereien wollen, vor möglicher Strafe Angst haben und das bereits bei Lapalien.