Ich mach mich dann mal wech ...

... für dieses Jahr. Mein Shop zieht derzeit inklusive meiner Mailpostfächer zu einem anderen Anbieter um, daher bin ich in den nächsten Tagen nicht per Mail zu erreichen. Dies und einiges, vieles andere mehr, z.B. Weihnachten, nehme ich zum Anlaß mich bis Anfang nächsten Jahres aus dem Worldwideweb zu verabschieden.

Gehabt Euch wohl, verbringt eine schöne Zeit mit Euren Lieben, kommt gut rüber und ich freue mich im Januar auf ein Wiedersehen mit Euch!!!! *wink*

Rein subjektiv aber positiv

Ich habe ja das ein oder andere Filzbuch - Flops überwiegen allerdings in dem Sammelsurium gedruckter Wörter. Wobei diese harsche Beurteilung rein subjektiv ist, andere sind sicherlich anderer Meinung. Manchmal, nachdem ich eine Neuinvestition in den Händen hielt, fragte ich mich vorsichtig :" Wie, um alles in der Welt kommen die auf solche Rezensionen?" Wie? Ganz einfach, alles subjektiv. Meine Interessen und Vorstellungen stimmen nur mit meinen Interessen und Vorstellungen überein. Was ein anderer toll findet, finde ich 'gähn'. Was ich klasse finde, finden andere 'nochmehrgähn'. Deshalb bin ich mittlerweile, aus Budgetgründen, vorsichtig mich auf Rezensionen anderer zu verlassen. Es gibt aber zwischen all den Fach- und Hobbybuchverlagen ein, zwei auf deren Qualität ich mich blind verlasse. Wohlgemerkt ich mich! Einer davon ist der Maro Verlag. Äußerlich kennzeichnend für die Galeriebüchern über Textilkünstler ist das kleine, quadratische Format, das so gar nicht in ein Bücherregal passen will. Ich mag dieses ungewöhnliche Format. Ich mag das griffige Papier auf dem gedruckt wird und ich mag den stabilen, kaschierten Einband, mal abgesehen vom Inhalt, der ja nun mal das Wichtigste an einem Buch ist und sein sollte. Darum kaufe ich mir immer wieder gerne dieses Galeriebücher - nicht nur die Aufmachung sondern ganz besonders der Inhalt sind für mich stimmig.

Filztagebuch im Jahresverlauf

Das neueste Exemplar welches Eingang in mein Bücherregal gefunden hat,  ist die Neuerscheinung "Filzgeschichten" von und über Annette Quentin-Stoll. Alleine schon das Titelbild machte mich ziemlich  neugierig. Die Bücher von Annette Quentin-Stoll weisen immer einen roten Faden auf, der sich thematisch durch das jeweilige Buch zieht. In diesem Fall sind es persönliche Filzgeschichten über die Jahreszeiten verteilt, eine Art Tagebuch in Filz. Diese enden im Winter in  einem Adventskalender. Die Geschichten sind teilweise sehr persönlich, so empfinde ich es, und werden von den ästhetischen, sehr klaren Fotos, die ihr Mann Robert Quentin fotografiert hat, begleitet. Ausserdem erwarten den filzbegeisterten Leser einige sehr inspirierende Anleitungen. Dafür sollte man aber Grundkenntnisse im Filzen mitbringen.

Die eigene Filzgeschichte schreiben

Aber, es ist kein klassisches Anleitungsbuch wie man es von typischen Hobbybuchverlagen kennt. Filzer, die jetzt erwarten an die Hand genommen und aufgrund minutiöser Anleitungen zu einem "Boah-voll-toll-wie-die-Annette-es-macht"- Ergebnis mit wenig Aufwand zu gelangen, werden vermutlich enttäuscht werden. Natürlich sind in dem Buch auch sehr gute Anleitungen, davon mal ab. Aber, ich glaube, das ist  nicht zwingend der vorrangige Anspruch des Buches. Ich denke, dass das Buch auf Basis des Gezeigten und der Anleitungen eher anregen möchte eigene Ideen auszuprobieren und zu entwickeln, seinen eigenen Weg zu gehen. Seine eigenen Filzgeschichten im Laufe eines Jahres zu schreiben.

Das verschenke ich gerne

Ich mag das Buch sehr. Ich persönlich empfinde es als sehr inspirativ mal von dem eigenen, gewohnten Filzerdenken abzuweichen und Neues auszuprobieren. Es ist ein sehr schönes Buch, welches ich Filzbegeisterten mit Freude an Experimenten und Basiswissen schenken würde.

Nein, ich wurde weder für die Buchvorstellung bezahlt, noch ist  mein Exemplar gesponsort. Mein Blog soll auch weiterhin werbefrei sein. Dies ist eher ein Geschenktipp von einer Filzerin für Menschen, die Filzsüchtigen etwas, in meinen Augen, Schönes und Sinnvolles zu Weihnachten schenken möchten. 

Wohin mit gefühlten 500 Weihnachtskugeln?

Und wie sieht denn jetzt der Adventskranz der waschkueche aus? Ganz ehrlich, bislang hatte der Schuster die schlechtesten Schuhe, bzw. er hatte noch nicht mal diese ... er, nein ich/wir hatten gar keine Adventskranzschuhe. Früher, früher in einem anderen Leben, vor dem Filz, damals als ich noch dem Dekorationswahn und dem manischen Nestbautrieb erlag, hatten wir einen. Er war groß und eine Ummantelung mit einfachstem Weihnachtsgrün kostete beim Floristen mal eben 80,00 Deutsche Mark. So groß war der und so teuer, daher gibt es ihn nicht mehr. Er wurde ein Opfer der Flammen und wärmte uns ca. 5 Minuten.

Jetzt sind andere dran

In dieser Zeit habe ich Weihnachtsschmuck en masse angehäuft. Ich schätze, ich bin stolze Besitzerin von gefühlten 500 ( Platzbedarfsmenge. Es dürften wohl eher 100 sein) verschiedenen Kugeln jeglicher Coleur. Wie ist das heute? Tja, ich stehe kurz vor der Vollendung eines halben Jahrhunderts mehr oder minder kläglichen Erdendaseins -mich trennen davon noch knapp 4 Monate- ich habe mich weihnachtsdekorationstechnisch ziemlich ausgetobt, nun überlasse ich dieses Dekorationsfeld gerne der nachrückenden Generation.

Nur ein Hauch von Weihnachten

.... na klar ist es auch bei uns ein Hauch von weihnachtlich, aber ich bin da mittlerweile sehr entspannt und überlege noch, wen ich ärgern könnte und meine Kugelsammlung, überzogen mit feinstem Staub von 25 Jahren, vermache. Ich rede jetzt mal nicht von dem restlichen Weihnachtsschmuck.  Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus. Dieses Jahr stand während der Adventskranzfertigung genug nicht verwendetes Zeugs im Wohnzimmer rum, aus dem  ich eher aus Jux und Dollerei einen Kranz drapierte, weil ich zu faul zum Aufräumen war. Darf  ich vorstellen,  unser erster Adventskranz nach ca. 15 Jahren Kranzabstinenz.

Trick 17 

Die Ummantelung ist übrigens Nunofilz. Wasn das? Also Nunofilz ist die innige Verbindung von Gewebe und Wolle. In diesem Fall ist das Gewebe Pongeseide. Ich wollte ihn ursprünglich eigentlich für den Amaryllis-Adventskranz einsetzen, aber irgendwie wirkte es zusammen mit den Blüten wie Ommas abgetragener Krankenhaus-Frotteebademantel aus den späten 60ern. Hingegen in Kombination mit Geweih (eigentlich sind es Spieße von einem Rehbock und von 1913, Geweihe sind jetzt mal was ganz anderes), Filzblüte, Eichenblättern aus Filz  und bestickten Filzstern, sowie den üblichen weihnachtlichen Verdächtigen, Weihnachtskugel und Tannenzapfen recht nett. Aber trotzdem fehlt etwas, bewußt. Ich habe die Kerzen neben den Kranz gestellt. Das liegt bei mir einfach daran, dass der Platz an dem der Kranz steht soviel Platz hat, dass aus dem Kranz ein Kränzchen wird. Um ihm wieder etwas mehr gestalterische Gewichtung zu geben, habe ich Trick 17 angewandt und das Ganze "Onsombl" mittels nebeneinandergestellter Kerzen optisch vergrößert - geht doch.

Schönen 2. Advent Euch!

Ich zitiere heute ...

... die Andiva, eine Filzerin aus dem Süden der Republik. Sie hat - mal wieder- einen Post geschrieben, der mir sehr aus der Seele spricht und dem ich wirklich jedem, der sich mit seinen handgefertigten Sachen in freier Marktwirtschaftswildbahn und dort im Besonderen auf einer gewissen Plattform und/oder Märkten "rumtreibt" und so seine arge finanzielle Not hat oder bekommt, weil knirsch kalkuliert, ans Herz legen mit den Worten: "Traut Euch. Ich habs getan und ich bereue es nicht!!!!" Nicht wir "brauchen" die, die "brauchen" uns und keiner sollte sich unter Wert verkaufen. Seit ich mich gegen 'Die' entschieden habe, gehts mir besser, ich ärgere mich nicht mehr, sondern freue mich fast nur noch ... fast, wenn mein Shop denn dann mitspielt ... aber die Ursache kenne ich ja nun und seit heute wird auch etwas dagegen getan. 

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne 1. Dezemberwoche.