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Habt Ihr Lust mir mal wieder bei einer Taschenproduktion über die Schulter zu schauen? Dann seid Ihr hiermit herzlichst eingeladen. "Lang"jährige Leser meines Blogs können sich vielleicht noch an meine abgebrochene Taschenserie vom letzten Jahr erinnern? Nein? Kurz zur Geschichte:
Letztes Jahr wollte ich im April (!) an einer Farbaktion bei D.wanda teilnehmen. Die Farbkombi war Weiß/Rosa/Braun. Ich hatte auch schon einen passenden Entwurf und die Anfänge hier im Blog dokumentiert, aber irgendwie bin ich nicht wirklich zuende gekommen. Die Farbaktion war vorbei und die Tasche noch immer nicht fertig. Lag es vielleicht an der Farbe Rosa oder daran, dass die Aktion schon vorbei war und ich die Farbkombi letztendlich für eher schwer verkäuflich hielt oder fand ich meinen Entwurf plötzlich nicht mehr so dolle? Es war von allem etwas, darum hatte ich schließlich das Projekt abgebrochen.
Zwei Rohlinge dümpeln seit 14 Monaten in meinem kleinen Werkstättchen rum. Liegen im Weg und bereiteten mir immer wieder aufs neue Unbehagen. Mir gefielen sie nicht - ich fand sie DOOF!!! Aber so habe ich Design nicht gelernt. Sondern: Für jedes gestalterische Problem gibt es eine Lösung und zwar Zack Zack.
Ich habe als Designerin gelernt, meinen persönlichen Geschmack nicht einfließen zu lassen und danach zu gehen, was der Markt / Kunde verlangt, bzw. mal irgendwann verlangen wird. Genauso wie ich gelernt habe, meine Kreativität jederzeit abrufen zu können, egal was der Kunde / Markt mir für eine Aufgabe gibt. Egal, ob ich es persönlich schön finde oder nicht und, um das ganze noch zu verschärfen, bitte auf Termin!
Eigentlich sind das genau die Punkte, die ausgebildete Designer von den Semiprofessionellen, Hobbyisten, begeisterten Bastlern etc. pp. unterscheiden. Es ist NICHT die immer wieder gerne und vielbesungene Kreativität, sondern die erlernte Fähigkeit seinen persönlichen Geschmack aussen vor zu lassen und gestellte Design-Aufgaben unabhängig vom eigenen Geschmack in einem festgelegten Zeitrahmen abzuarbeiten. Der Trick dabei ist, nicht das vordergründige Design zu be(ver)urteilen, sondern die Harmonien und Leitgestaltungen der Produkte bewußt zu analysieren und entsprechend ein- und umzusetzen.
Wollte ich immer schon mal loswerden, weil mich diese immer wiederkehrenden Forumsdiskussionen auf diversen Plattformen grenzenlos nerven wer denn jetzt die Kreativität mit Suppenlöffeln gefressen hat: Bastelmuttis ;) oder professionelle Designer. Kreativität bekommt man nicht durch ein Designstudium, da wird sie nur kanalisiert und gezielt ausgebildet. Kreativ ist man von Geburt an (jeder Mensch ist übrigens auf irgendeinem Gebiet kreativ). Der eine macht seine gestalterischen Fähigkeiten zum Beruf, der andere nutzt sie ausschließlich privat - ist dadurch aber nicht minder gestalterisch kreativ.
O.K. ich hab mich meiner Ausbildung besonnnen und habe mir die Aufgabe gestellt: "Mach was aus diesen rosa Taschenrohlingen, aber flott, sonst gehen bald die Motten damit ab." ;) Gesagt, getan, manchmal hilft ein Tritt in den Hintern. Und was dabei rausgekommen ist möchte ich Euch in den folgenden Posts vorstellen. Bestimmt diesmal kürzer ... der Text ... warum entschuldige ich mich eigentlich immer, weil ich so viel schreibe? In meinem Blog sollte man einfach des Lesens mächtig sein und dies auch gerne machen. Is eben so. ;)
So und wer jetzt gerne nachlesen möchte, wie es eigentlich zu diesem Post gekommen ist, für den habe ich eine Linkliste mit den alten Posts zusammengestellt, in denen die Produktion des Taschenrohlinges vom Entwurf bis zum Rohling gezeigt wird. Gibt auch Bilder zu sehen ...;), für alle, die nicht soooooo gerne lesen.
Das Foto zeigt übrigens von mir in verschiedenen Farbnuancen kardierte Wolle (Seiden-Merinogemisch) und einen der Taschenrohlinge - damit geh ich jetzt was machen.
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5-
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