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Doris Niestroj | Filz & Form.



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Laut gedacht // Einhörner, die letzten ihrer Art?

3. August 2014

Ich mach zwischendurch mal  *pieps*. Ja, ich bin immer noch am Schultüten filzen. Das wird sich auch bis Mitte September nicht ändern. Die Arme werden länger und länger - das Ende trägt die Last. Ies eben so, muß ich durch. Es handelt sich bei den noch verbliebenen Aufträgen um Standardtüten, was man so Standard bei mir nennt, aber es sind fast alles Modifikationen davon.

Mein ewiger Kampf mit dem Einhorn


Letzte Woche habe ich wieder mit dem Einhorn gekämpft. Nein, mit mehreren Einhörnern. Ich gebs zu, ich tu mich schwer mit diesen Wesen, nach wie vor. Ich ziehe in Erwägung zukünftig keine Einhörner mehr anzubieten. Sie gehen mir  immer noch zäh von der Hand und sind einfach Angstgegner. 
Sie quälen mich, sie brauchen zu lange. Es hat sicher etwas mit meiner eher kritischen Einstellung als gelernter Designer zu der industriellen Vereinheitlichung von Kinderspielwaren und die damit einhergehende massiv einseitige Konditionierung der jungen Zielgruppe zu tun.    

Ich mag weder die Einheitsmartellbarbie-Farbkombis pink-rosa-pink-ros-pink - beliebig erweiterbar mit viel Glützer, noch mag ich diese abstrusen Verniedlichungen, kombiniert mit seltsamen Körperbauten, die der Evolution den rosafarbenen Stinkefinger (der schillert tatsächlich an der Spitze in Regenbogenfarben) zeigen. Übrigens, wer sich das immer schon gefragt hat ob Einhörner Sternenstaub pupsen, da müßt Ihr den reichen amerikanischen Onkel H.aus Übersee mit seiner Spielzeugfigur dem "Kleinen Pony" fragen, der hat vermutlich mit dem Scheiß angefangen, unterstützt von den arbeitssamen, irre kostengünstigen Verwandten aus dem asiatischen Wirtschaftsraum. Diese zeichnen sich verantwortlich für den nicht enden wollenden Strom an 40-feet Überseecontainern, angefüllt mit Plüsch, Plastik und Co in Einhornform. 



Der schnöde Mammon lockt


Während ich mir also die Finger wirklich schrumpelig filzte und fluchte wie ein Kesselflicker, bei mäßig kühlem Wind aus der Steckdose und gefühlten 46 Grad Celsius Außentemperatur, 80%er Luftfeuchte und schwerem Seifengeruch, fragte ich mich, ob ich nächstes Jahr die Einhorntüte noch anbiete und warum ich mich eigentlich dem Marktdruck beuge? Schließlich bin ich eine freie Frau. Inkonsequenz ist das Schlagwort. Ja sagen  ist der einfachste Weg, der Weg des geringsten Widerstandes. Und um mal ganz ehrlich zu sein, der schnöde Mammon lockt, die glitzernden, klingenden Taler, wie beim reichen Onkel aus Übersee. 

Das Einhon mit dem bösen Blick


Nun überlege ich mal einen anderen Weg einzuschlagen. Kontrastprogramm sozusagen.  Eine Einhorntüte gegen den Farbstrom Pink. Eine für Jungen, Einhorn mit rotglühenden Augen, tiefschwarzem Fell und dem bösen Blick. Oder einen rosafarbenen Mädchendino, mit Herz auf dem Hintern, vor einem Vulkan, der statt Feuer einen Regenbogen in die Wolken speit.  Also, diese Varianten würde selbst mich reizen. :D

Um mal eine Lanze für all die kleinen einhornkonditionierten Mädchen zu brechen, dass Einhorn der Jungs ist der Dino. Aber der macht mehr Spaß zu filzen, ist ja auch nicht rosa - noch nicht.

Die letzten ihrer Art - vermutlich


Eins weiß ich und das gibt Hoffnung, es gibt trotzdem sehr viele Mädchen die mit Pink und Einhörnern nichts am Hut haben. Obwohl schon recht alt,  ich bin eins davon ;). Noch eine richtig tiefgehende Erkenntnis habe ich dieses Jahr gewonnen, ich mags gerne zurückhaltend und ich bin nicht alleine auf dieser Welt damit. Daher wird es nächstes Jahr eventuell die ein oder andere neutrale, zurückhaltende aber dennoch schicke Tüte Eingang in die Schultütenwelt der waschkueche finden, sofern mir was einfällt. Eine Pinkfarbkombi wird definitiv NICHT dabei sein. 

So, ich muß wieder an die Pötte, die Einhörner verlangen nach Vollendung. Es sind vielleicht die letzten ihrer Art.